Das Final Cut Pro 10.4.9 Update – Alles Wissenswerte inkl. Motion & Compressor

In diesem Video erfährst Du ausführlich und mit vielen praktischen Beispielen wie Apple’s mittlerweile 29. kostenloses Update von Final Cut Pro X Motion und Compressor Arbeitsabläufe in der Video-Post-Produktion jetzt noch flexibler und einfacher macht. Ein erweiterter Proxy-Workflow neue Werkzeuge für Social-Media neue Audio-Überblendungen VR-Video 3D-Modellimport in Motion und noch viel mehr.


Intro

Neu, und worum es gleich im Detail geht, ist u.a.: ein erweiterter Proxy-Workflow, neue Werkzeuge für Social-Media, neue Audio-Überblendungen, VR-Video, 3D-Modellimport in Motion und noch viel mehr.

Ah, und an der Stelle möchte ich auch gleich alle daran erinnern, sich mein Video anzuschauen, wie man Final Cut Pro sicher aktualisiert… BEVOR ihr aktualisiert! Link in der Inforkarte oder in der Beschreibung! Dort findet ihr auch alle Infos zu meinem deutschen Final Cut Pro X Training, falls ihr alles andere, über dieses Update hinaus, in Bezug zu Final Cut wissen möchtet!

Die neue Final Cut Version 10.4.9. ist nicht das Riesen-Update, das Viele erwartet hatten, aber auch alles Andere als eine Enttäuschung aus meiner sicht. Und wenn Dich nur einzelne Themen besonders interessieren, kannst du hier in der Wiedergabeleiste von Abschnitt zu Abschnitt springen. Ansonsten gibt es auch eine anklickbare Indexliste von allen Kapiteln in der Beschreibung. Denn, ja, dies ist mit Abstand das längste kostenlose Update-Video, das ich bisher gemacht habe und ich würde mich echt freuen, wenn ihr es genauso nützlich findet, wie immer.  

Und wenn ich ein wichtiges Thema übersehen haben sollte, wenn Du Lob oder Kritik oder weitere Fragen hast, dann schreibe mir gerne einen Kommentar.

Aber jetzt genug der Vorrede. Los gehts!

Final Cut Pro

Zu Beginn möchte ich über das jetzt deutlich erweiterte Proxy Media Management sprechen! Ich für mein Teil warte schon lange dauf und habe  auch viele Male Feedback dazu gegeben. Es ist also großartig zu sehen, dass Apple zuhört. Während der Proxy-Workflow von Final Cut Pro bis jetzt nicht gerade schlecht war, war es mangels Optionen hauptsächlich etwas umständlicher, als viele es gerne hätten. Man konnte zum Beispiel nur Proxys in ProRes Proxy transkodieren und es war auch immer genau die Hälfte der ursprünglichen Auflösung. Was im Allgemeinen ok ist, aber wenn man eine Menge oder vielleicht sehr hochauflösende Medien hatte, die man transkodieren wollte, führte dies noch immer unweigerlich zu einer ganzen Menge Daten. Etwas, das man besonders dann nicht gebrauchen kann, wenn man diese Dateien bzw. Mediatheken beispielsweise über das Internet mit jemand anderem austauschen.

Oder sagen wir, man wollte seine Original und/oder optimierte Medien auf einer externen Festplatte oder einem externen Server zurücklassen um z.B. NUR die Proxy-Medien lokal in seiner Final Cut-Mediathek auf einem MacBook Pro mitnehmen, um sein Projekt mobil zu schneiden. Bisher bedeutete dies, eine ganze Menge Gefummel, unter anderem, weil man nur alle vorhandenen Medien gleichzeitig und an ein und den selben Ort zusammenlegen konnte.

Also ja, ich denke, man sieht, wie da noch Luft nach oben für Verbesserungen war. Und die haben wir jetzt mit Version 10.4.9 bekommen! Schauen wir uns zunächst den Workflow im Allgemeinen an. Dafür habe ich dieses Projekt, was zwar nicht gerade riesig ist, aber es ist immerhin um 140 GB groß, was für ein MacBook zum Beispiel, das nicht über viel internen Speicher verfügt, bereits zu groß sein könnte.

Nehmen wir also das zuvor beschriebene Szenario an, dass ich dieses Material lokal als Proxy mitnehmen möchte, während ich die Originalmedien auf einer externen Festplatte oder einem externen Server im Büro zurücklasse. Wenn ich die Mediathek einmal in der Seitenleiste auswähle und im Informationsfenster auf den Einstellung verändern Knopf für die Speicherorte klicke, sehen wir, dass alle Medien, d.h. alle importierten, Proxy- und optimierte Medien, in die Mediathek kopiert werden. 

Ich breche mal ab und normalerweise könnte ich natürlich einfach die Proxys beim Import erstellen, was ich in diesem Fall aber nicht getan habe. Um sie nachträglich zu generieren, gehe ich einfach in mein Ereignis und wähle alles mit ⌘A aus. ABER… bevor ich transkodiere, ⌘-Klicke ich mal absichtlich, auf diesen C008-Clip um es abzuwählen, was ich anhand der verwendete Medienbereiche-Anzeige am unteren Rand Des Clips weiß in diesem Projekt verwendet wird. Damit kann ich euch gleich noch eine brillante neue Option in Final Cut Pro zeigen was das ganze angeht. Jetzt kann ich mit der rechten Maustaste auf eines davon klicken und Medien umcodieren auswählen. Und damit öffnet sich das neue Fenster für die Medien umkodieren Optionen. Hier kann ich neben den üblichen optimierten Medien, die ich in diesem Fall nicht auswählen kann, da mein gesamtes Material bereits in ProRes 422 vorliegt, weiterhin Proxy-Medien erstellen. Aber sobald Ich diese auswähle, sehen wir das worum es hier geht. Nämlich neben der übliche Option in ProRes-Proxy zu Transcodieren, gibt es jetzt eine zusätzliche Option für H.264. Aber nicht nur das, darunter habe ich sogar ein zusätzliches Popup-Menü, in dem ich aus einer Vielzahl von Skalierungsoptionen auswählen kann. Denn, wie ich eben schon erwähnte, die Standard-ProRes-Proxy-Dateien, die bisher als einzige Option zur Verfügung standen, waren nicht nur hoch komprimiert, sondern eben auch immer genau die Hälfte der ursprünglichen Auflösung. Sie sind aber auch nicht annähernd so hoch komprimiert wie H.264, da ProRes ein sogenanntes I-Frame-only Codec ist mit einer Farbtiefe von 10 oder mehr Bit. Wenn ich allerdings ins Popup-Menü schaue, können wir sehen, dass wir jetzt Proxy-Dateien mit ihrer eigentlichen Auflösung Oder mit 50, 25 oder sogar 12,5% ihrer ursprünglichen Auflösung erstellen können. Darunter haben wir sogar drei BIS ZU-Auflösungen, die wir auswählen können. Das heißt, wenn ich zum Beispiel bis zu 1920 x 1080 wähle, wird alles was größer ist, verkleinert und alles, was bei oder unter dieser Auflösung liegt, bleibt so wie es ist. Also auch unter bestimmten Umständen äußerst hilfreich.

Es gibt bei dem ganzen allerdings auch ein paar Einschränkungen. Um zu zeigen, welche das sind, wähle ich mal H.264 mit 50% und klicke auf OK. Und Bingo. Da ich tatsächlich einen Clip in dieser Mediathek habe, der HDR ist, wird mir diese Meldung angezeigt, in dem mir mitgeteilt wird, dass alle Medien mit hohem Dynamikumfang in ProRes Proxy transkodiert werden, da H.264 nur eine Farbtiefe von bis zu 8bit unterstützt. Das heißt, wenn dieser auch in H.264 transkodiert werden würde, würde es zu unerwünschten Darstellungsfehler führen, womit zum Beispiel Farbkorrekturen beim Zurückschalten auf die Originalmedien komische Ergebnisse liefern würden. Ich klicke einfach auf OK und lasse es rendern.

In der Zwischenzeit habe ich auch mal als allgemeine Referenz alles in ProRes-Proxy mit einer Auflösung von 50% transkodiert, wie es bisher der Fall war, sowie zu H.264 mit 50% zum Vergleich. 

Nochmals zur Erinnerung, wie ich eben gezeigt habe, die Original Mediathek mit nur den Originalmedien war 140 GB groß. 

Nun, dieselbe Mediathek mit nur den ProRes Proxy-Medien schlägt mit knapp 8 GB zu Buche… mit den H.264 Proxies war dieselbe Mediathek allerdings nur noch 2 GB groß, und das ohne wirklich erkennbarem Qualitätsunterschied. Mit anderen Worten, wir reden von 25% der bisherigen Proxy Größe mit H.264, und selbst die Transcodierungszeiten waren für beide Versionen nahezu identisch. Für die Transcodierung von allem wurden jeweils ca. 14 Minuten benötigt. Man muss sich also nicht einmal entscheiden, ob Größe oder Zeit in einem solchen Fall der wichtigere Faktor ist. Man könnte sogar H.264-Proxys in voller Auflösung erstellen und hätte immer noch nur etwa die hälfte der Datenmenge. Natürlich kann das ganze je nach Material und Hardware hinsichtlich Zeitaufwand und Datenmenge entsprechend variieren.

Einmal fertig, kann ich jetzt wie immer in das Darstellungsmenü für den Viewer gehen, um zu meinen Proxies zu wechseln. Aber wie wir sehen können, mit 10.4.9 gibt es hier einige sehr interessante Änderungen. Neben der üblichen Optimiert/Original Option wurde einmal die Proxy-Einstellung in NUR Proxy geändert, denn jetzt gibt es auch eine Proxy BEVORZUGEN Option. Wofür ist das also? Wenn wir uns erinnern, habe ich beim Transcodieren absichtlich einen meiner Clips übersprungen. Wenn ich nun also Proxy BEVORZUGEN auswähle, habe ich zwei Vorteile. Eine davon ist, dass dieser eine Clip zwar keine Proxy-Datei hat, aber trotzdem nicht offline geht, also nicht als fehlend angezeigt wird. Das bedeutet aber auch, dass, wenn ich zu einem Projekt wechsle, das überhaupt keine Proxys hat, auch dort nichts offline geht. Denn ich weiß nicht wie es euch geht, aber ich persönlich fand es ziemlich nervig, dass ich ständig zwischen den Darstellungsmodi hin und her wechseln musste, je nachdem, welches Projekt ich offen hatte, und nicht wollte, dass alles bei dem einen oder dem anderen als fehlend angezeigt wurde. In diesem Fall habe ich tatsächlich auch per Feedback drum gebeten, die jeweiligen Modi auf Projektebene und nicht global einstellen zu können. Aber diese Lösung ist meiner Meinung nach noch viel besser! 

Wenn ich also zum Darstellungsmenü zurückkehre und Nur Proxy auswähle, kann ich sehen, was ich VOR dieser Option gesehen hätte, nämlich dass einer meiner Clips offline geht. Mit anderen Worten, wenn ich dies auf Proxy bevorzugt zurücksetze, verwendet Final Cut immer das PROXY eines Clips, falls vorhanden, und wenn nicht, wird standardmäßig das optimierte bzw. original Material verwendet, je nachdem, was verfügbar ist. Dies wäre beispielsweise auch in einem Szenario hervorragend, in dem man einfacher zu bearbeitendes d.h. performanteres Material wie ProRes oder H.264 mit weit schwieriger abzuspielendes Material wie RED, Canon RAW oder sowas wie 10bit Panasonic Material mischen muss. All die genannten werden nämlich im Original auf den meisten Macs Abspielprobleme haben. Besonders RED. Da könnte man jetzt einfach nur das Problem Material Trans kodieren und nutzen, ohne dass alles andere offline geht. Wobei ich erwähnen sollte, dass es Updates für z.B. RED und Canon RAW gibt, die ich persönlich noch nicht testen konnte aber davon ausgehe, dass sie für Metal optimiert wurden. D.h. selbst für diese sind Proxies möglicherweise viel weniger notwendig geworden. Wir werden’s sehen.

Übrigens, wenn man sich entweder im Proxy bevorzugt-Modus oder im Nur-Proxy-Modus befindet und einen bestimmten Clip in der Mediathek auswählt oder nur überfliegt und dieser Clip in Proxy vorliegt, sieht man über dem Viewer wie auch im Informationsfenster des Clips eine Proxyanzeige. Auf diese Weise kann man immer schnell erkennen, ob man sich die möglicherweise viel schlechtere Version des Mediums ansieht. Damit sehen wir auch, dass mein C008 Clip wie erwartet keine Proxy Version hat.

Zurück zu unserem kleinen Workflow-Szenario, in dem wir unsere Originalmedien zurücklassen und nur die jetzt generierten Proxy-Medien mitnehmen möchten. Welche Optionen habe ich mit 10.4.9? Nun, wie ich zuvor erklärt habe, wenn ich in früheren Versionen bereits alle optimierten und / oder Proxy-Medien generiert habe, würde alles genau an derselben Stelle laden, nämlich an dem Ort, den ich in den Speicherorte-Einstellungen der Mediathek definiert habe. Und sie nachträglich in verschiedene Orte zu trennen, war ziemlich umständlich und fummelig. Das hat sich alles geändert. Im Gegensatz zu früheren Versionen, in denen das Klicken auf „Zusammenlegen“ für die Mediathek nur die Optionen zum Zusammenlegen optimierter Medien und Proxy-Medien gemäß den aktuellen Einstellungen bot, wird durch Klicken auf „Zusammenlegen“ in 10.4.9 … jetzt ein erweitertes Dialogfenster geöffnet mit ein paar zusätzlichen, viel praktischeren Optionen. Im Gegensatz zu nur zwei Optionen aus den vorherigen Versionen hat man jetzt nicht nur die Möglichkeit, auch die Originalmedien Zusammenzulegen, sondern ich kann auch hier auswählen, wohin Sie zusammengelegt werden sollen. Wenn z.B. mein Mediathek derzeit so eingestellt ist, dass meine Medien in die Mediathek selbst kopiert werden sollen, Ich das aber gar nicht möchte, muss ich hier nicht erst abbrechen, und zu den Mediathekseinstellungen Zurück um diese zu ändern. Ich gehe einfach in dieses neue MEDIENZIEL Popup-Menü und wähle das gewünschte externe Ziel aus. Übrigens gibt es auch einen sehr praktischen neuen Menüpunkt für Letzte Ziel Orte. 

Wenn ich also zuvor schon mal eins meiner Mediatheken anderswo hin zusammengelegt habe, 

z.B. auf einen externen Server oder Ordner, welche noch zur Verfügung stehen, möglicherweise einen, den ich ständig verwende, habe ich von hier aus einen schnellen und einfachen Zugriff darauf. Ich habe keine, also wähle ich einfach AUSWÄHLEN und erstelle einen Ordner auf meiner externen Festplatte und nenne es mal SERVER, damit wir so tun können, als würde alles auf einen Server gehen, und wähle diesen aus. Zurück in unserem Fenster mit den Optionen kann ich jetzt entscheiden, Original-, optimierte und / oder Proxy-Medien einzeln einzuschließen. Ich sehe auch, dass der Standardspeicherort für die Mediathek hiermit auch auf SERVER geändert wird. Für den Anfang werde ich also Original und Optimiert auswählen, auch wenn in diesem Fall beide gleich sind, ohne Proxys und auf OK klicken. Jetzt wird alles von diesem Medium auf meinen „Server“ kopiert. Sobald dies erledigt ist, um sicherzustellen, dass ich keinen meiner Proxys zurücklasse, klicke ich erneut auf Zusammenlegen, setze es wieder auf meine Mediathek zurück, wähle diesmal jedoch nur die Proxy-Medien und klicke erneut auf OK. Und das passiert. Und zwar weil ich, wenn ihr euch erinnert, als ich alles in meiner Mediathek transkodiert habe, absichtlich einen Clip weggelassen habe. Das neue Proxy-Management von Final Cut erkennt, dass für einige Clips keine Proxy-Medien existieren. Und wenn meine Umcodierungs-Einstellungen auf H.264 eingestellt sind, werde ich auch erneut daran erinnert, dass HDR-Clips in ProRes umcodiert werden müssen. Das ist natürlich genial, da ich jetzt einfach auf UMCODIEREN klicken brauche und mir sicher sein kann, dass nichts offline geht, wenn ich mich von meinem Originalmaterial trenne.

Das gleiche wird übrigens sogar angezeigt, wenn Man versucht, Proxy oder sogar optimierte Medien Einer Mediathek zusammenzulegen, und überhaupt keine vorliegen. In dem Fall würde also “einige“ genau genommen „keine“ bedeuten.

Sobald das umkodieren fertig ist, kann ich Final Cut Pro beenden und die Verbindung zu meinem „Server“ trennen, indem ich es auswerfe. Wenn ich nun Final Cut neu starte und dieselbe Mediathek lade … die Darstellung auf Proxy bevorzugt eingestellt ist, wird alles als online angezeigt. 

Dies ist übrigens auch genau das gleiche, was jeder, den ich diese Mediathek senden sollte, diese gerade mal 2 GB große Mediathek, nach dem Öffnen sehen würde. Ohne den Zugriff auf die Originale oder das ein erneutes Verknüpfen nötig wäre.

Aber das geniale des neuen Proxy-Workflows geht noch viel weiter! Denn es gibt noch einige nicht so offensichtliche Änderungen. Manche, um die ich auch schon Seit einer Weile bitte. Denn wenn ich mal meine time line überfliege, wird man sehen, dass ich am Anfang und am Ende ein paar Grafiken sowie einige Clips dazwischen mit Animationen habe die ich in Motion erstellt habe, die allesamt ein Alphakanal, d.h. eine Transparenz haben. Das Ding ist aber, dass bisher, nachdem sie in ProRes-Proxy umkodiert wurden, sie ihre Transparenz verloren, da ProRes-Proxy Alpha-Kanäle ja nicht unterstützt. Gleichzeitig aber auch H.264 nicht! Wie kann es also sein, dass ich die Transparenz noch sehe?

Dies liegt an einer sehr intelligenten Neuerung im Proxy-Workflow. Final Cut erkennt jetzt Medien wie diese, dh Grafiken, die Alpha unterstützen, in diesem Fall ein PNG, sowie Clips in ProRes 4×4, was darauf hindeutet, dass auch diese einen Alpha-Kanal haben oder haben könnten. Es erkennt aber auch AUDIO-Dateien, die nicht transkodiert sind bzw. keine Transkodierung benötigen, wie z. B. WAV-Dateien. Abgesehen von z.B. MP3-Audio, was ja transcoding werden würde, wären diese bis jetzt auch offline gegangen, wenn Sie die Verbindung zu den Originalen verlieren, da keine Proxy-Versionen vorhanden sind. Auch hier, da Final Cut sie zunächst nicht einmal transkodiert beziehungsweise transkodieren brauchte und dies auch nie getan hat.

Wie kann es also sein dass ich sie sehe, wenn ich zu diesem Zeitpunkt noch nicht einmal mit meinen Originalmedien verbunden bin und nur PROXIES in meiner Mediathek zusammengelegt habe?

Nun, da Final Cut erkennt, dass diese Dateien keine eigenen Proxys erhalten, werden Kopien der Originale zusammen mit den anderen tatsächlichen Proxys zusammengelegt. Diese Originale werden dann vom Prinzip her, unter der Haube wenn man so will, sowohl als Original- als auch als Proxy-Versionen gekennzeichnet. Tatsächlich funktioniert da ganze sogar von Anfang an, also schon BEVOR man überhaupt Proxys generiert. Einfach mal ausprobieren. Einfach Ein beliebiges Projekt mit Clips oder Bildern mit Alphakanal oder WAV-Dateien auf Nur PROXY Umstellen und alle, bis auf diese Medien werden Als fehlend angezeigt. Also kein mühsames Hin- und Herwechseln zwischen den Anzeigemodi mehr. Aber das Beste ist eben, ich habe keine undurchsichtigen Clips mehr, die eigentlich transparent sein sollten! Etwas, was einem echt den Tag ruinieren konnte wenn es passierte und für das es auch in früheren Versionen keine wirkliche Lösung gab. Das ist also eine wirklich clevere und äußerst willkommene Verbesserung.

Übrigens stehen mir alle umcodierungsoptionen, die ich per Rechtsklick zum umcodieren der Medien nach dem Import im Ereignis gezeigt habe, natürlich auch im Importfenster zur Verfügung für das umcodieren BEIM Import. Die Seitenleiste im Importfenster wurde im übrigen ebenfalls ein wenig aufgeräumt und optimiert.

Aber die Neuigkeiten was das ganze angeht, hören noch nicht einmal da auf. Es gibt zwei zusätzliche sehr coole Verbesserungen beim Proxy-Workflow, die nicht ganz so offensichtlich sind. 

Das erste ist, wenn ich in das Ablage Menü gehe um meine Medien neu zu verknüpfen, habe ich hier jetzt ein neues Untermenü mit ZWEI Optionen. 

Ich kann also meine Originalmedien und meine Proxy-Medien separat neu verknüpfen! 

Das heißt, dass Final Cut jetzt auch das verknüpfen mit Proxys erlaubt, die mit anderen Tools, also nicht von Final Cut selbst erstellt wurden. Damit bin ich nicht mehr auf die in Final Cut integrierten Proxy-Optionen beschränkt. Ich kann jede Art von Proxys, die ich möchte, mit einer anderen App oder einem anderen Dienst erstellen und mit diesem neuen Befehl mit meinem Projekt verknüpfen.

Zum Beispiel habe ich mal KYNO verwendet, um 10-Bit-H.265- bzw. HEVC-Proxys mit einer Skalierung von 50% zu erstellen. Jetzt kann ich einfach Dateien erneut verknüpfen und dann PROXY MEDIEN auswählen. Klicke hier dann auf ALLE SUCHEN… Navigiere zu dem Ordner, in dem ich sie gespeichert habe… Klicke auf WÄHLEN… und kann sehen, dass alle Dateien übereinstimmen und muss nur noch auf Dateien erneut verknüpfen klicken. Und Bingo. Damit arbeite ich jetzt mit den HEVC-Proxies. Wenn ich das überprüfen möchte, kann ich eine weitere Neuerung zum Proxy-Workflow verwenden, nämlich mit der rechten Maustaste auf einen beliebigen Clip klicken… und hier ich habe jetzt nicht nur einen Befehl zum Anzeigen im Finder wie bisher auch, sondern nun auch ein separates Proxy Medien im Finder anzeigen-Befehl. Wenn ich das auswähle, öffnet sich der Ordner, den ich gerade ausgewählt habe. Das umkodieren in HEVC auf so ziemlich jedem Mac dauert natürlich erheblich länger. Nämlich fast 2 Stunden für 720p-Versionen und FÜNF Stunden für halbgroße Versionen, also 2K-Versionen auf meinem MacBook Pro. Wiederum im Gegensatz zu den 14 Minuten für die anderen Proxys, aber ich spare noch mehr Platz, sollte das etwas sein, das ich brauche. Bis zu weitere 50% je nach Material und Kompressionseinstellung. Ich kann sogar Proxys meiner Clips erstellen, die einen Alpha-Kanal haben, ohne den Alpha zu verlieren, da HEVC ja diese Option hat. Leider akzeptiert der Final Cut Pro in dieser Version diese versionen nicht als Ersatz. Auch wenn sie sich im selben Ordner befinden, bleibt Final Cut bei den Originalen, da diese, wie bereits erwähnt, bereits als Proxy sozusagen gekennzeichnet sind, sodass es für Final Cut nichts zu ersetzen gibt. Etwas, das nicht schrecklich ist und wahrscheinlich die große Mehrheit der User nicht betrifft, aber es wäre schön, dies in Zukunft vielleicht doch als Option zu haben.

Und ja, da ist noch eine Sache. Last but not least hat Apple den Import von Proxy-Medien per XML ermöglicht, mittels Anwendungen von Drittanbietern. Mit anderen Worten, man kann damit einfach bereits vorhandene Proxy-Medien an Final Cut senden und mit einem Ereignis oder Projekt verknüpfen. Beispielsweise könnte ein On-Set-DIT einen Dienst verwenden, der neues Filmmaterial in Proxys umwandelt. 

Dieser Dienst könnte dann die FCPXML generieren, die dann – zusammen mit den neuen Proxys – an die Mediathek des Editors gesendet und in das richtige Ereignis importiert werden könnten. 

Später, nachdem der Editor das Original-Material erhalten hat, kann er es für die Ausgabe einfach separat neu verknüpfen! Ziemlich cool.

Leider kenne ich zum Zeitpunkt der Erstellung dieses Videos keine solche App oder keinen solchen Dienst. Aber ich weiß, dass die Macher von KYNO gerade dabei sind, eine bald erscheinende Version mit der Funktion zu versehen, und ich bin sicher, dass andere folgen werden, wenn sie es noch nicht bereits getan haben. Je nachdem, wann du dies hier schaust.

In Mediathek kopieren

Und dann gibt es noch den neuen Befehl in Mediathek kopieren. Mit dieser Funktion kann man nun auch zum Beispiel problemlos eine reine Proxy version einer Mediathek erstellen, jedoch auch, um eine Archivversion einer Mediathek zu erstellen, die nur die Medien enthält, die man behalten möchte, oder um einfach eine Mediathek in eine andere zu kopieren. Dazu klicke ich einfach mit der rechten Maustaste auf die Mediathek, die ich kopieren möchte, und hier in der Mitte findet man den neuen in Mediathek kopieren Befehl.

Übrigens, nur so nebenbei, sieht man darunter, dass man auch den Zusammenlegen-Befehl für Medien- und Motion-Inhalte von hier aus starten kann. Man muss also nicht unbedingt ins Informationsfenster der Mediathek gehen.

Gehen wir hier aber zum in Mediathek kopieren Befehl, sehen wir, dass wir ein Unter Menü mit Optionen erhalten. Oben kann ich diese Mediathek in ein beliebig andere, derzeit geöffnete Mediatheken kopieren. Wenn ich eine auswähle, wird das Fenster für das Mediathek in Mediathek kopieren geöffnet. Hier kann ich auswählen, was beim Kopieren mit kopiert werden soll. OB ich die Medien und welche der drei Kategorien ich beim Kopieren mit einschließen möchte, sei es original, optimierte und/oder Proxy.

Unter Medienziel wird automatisch der derzeit für die Ziel-Mediathek festgelegte Speicherort als Ziel angezeigt. So kann ich die Medien entweder dort hin kopieren lassen, sie in die Mediathek selbst, oder sogar einen völlig neuen Speicherort für das, was kopiert werden soll, auswählen. Zum Beispiel mein Möchtegern-SERVER. Ich kann auch entscheiden, ob Medien, die möglicherweise außerhalb der zu kopierenden Mediathek gespeichert sind, auch in das oben ausgewählte Medienziel kopiert oder einfach dort belassen werden, wo sie sind. Und alle Änderungen, die ich vornehme, ändern auch die Speicherorteinstellung für die Mediathek, in die ich kopiere.

Dann kann ich auch die Mediathek OHNE Medien kopieren. Durch Auswahl dieser Option werden alle vorherigen Optionen darunter deaktiviert, da sie damit ja im Grunde irrelevant werden. Ich werde auch darauf hingewiesen, dass durch die Verwendung dieser Option die Clips in der neuen Mediathek anschließend als fehlend angezeigt werden. Das wähle ich mal und klicke auf OK. Zurück in der Mediatheksseitenleiste, in der Mediathek, sehen wir, dass das Ereignis oder auch Ereignisse der kopierten Mediathek jetzt kopiert wurden.

Und wie mir ja gesagt wurde, wenn ich die Kopie anwähle, werden mir alle Medien als fehlend angezeigt. Anfangs musste ich tatsächlich darüber nachdenken, wann und wie dies nützlich sein könnte. Dann fiel mir ein, dass es tatsächlich eine super Option ist, wenn ich beispielsweise eine ganze Mediathek mit jemand anderem austauschen möchten, der oder die Kopien von oder Zugriff auf dasselbe Material hat. Ich bekomme damit also die kleinstmögliche Mediathek und der oder diejenige am anderen Ende muss einfach nur alles wieder neu verbinden. Etwas, das ich schon oft mit Kollegen gemacht habe, die im Ausland leben. Das musste ich bis jetzt also alles manuell erstellen, kopieren usw., aber jetzt sind es nur noch ein paar einfache Klicks.

Dann gibt es eine zusätzliche Option, die sowohl den von mir beschriebenen Austausch von Mediatheken als auch eine noch einfachere Möglichkeit zum Erstellen einer Nur-Proxy-Mediathek betrifft. Wobei diese Variante davon ausgeht, dass das Kopieren und damit das effektive Duplizieren vorhandener Medien, also eben auch mehr Daten, anstatt nur vorhandene Medien zu verschieben, wie ich zuvor gezeigt habe, für mich kein Problem darstellt. Dies kann beispielsweise zum Erstellen einer Kopie meiner Mediathek mit der geringsten Datenmenge für Archivierungszwecke verwendet werden. Für all das oben Genannte klicke ich einfach wieder mit der rechten Maustaste auf die Mediathek, kehre zum Untermenü zurück und kann diesmal unten NEUE Mediathek auswählen. Damit erstelle ich zuerst eine neue, leere Mediathek, für die ich ein Dialogfenster zum Benennen und Auswählen des Speicherorts erhalte. Ich werde es einfach „DRV-Archiv“ nennen und es speichern, wo immer ich möchte. Dann kann ich wieder wie zuvor die gewünschten Optionen auswählen. Ich kann Originalmedien zur Archivierung oder möglicherweise Redundanz oder nur Proxy-Medien aus Gründen der Größe oder vielleicht für bessere Performance hinzufügen.

Übrigens wird dasselbe Fenster auch dann angezeigt, wenn ich einfach eine Mediathek auf eine andere ziehe… oder einfach nur ein Projekt von einem Ereignis zu einem anderen. Letzteres bedeutet, dass ich nur Medien kopiere, die in diesem Projekt verwendet werden, nicht die gesamte Mediathek. Das wäre also eine perfekte Lösung für alle, die nur die Medien archivieren möchten, die sie tatsächlich in einem bestimmten Projekt verwendet haben, und alles andere zurücklassen möchten.

Eine weitere sehr coole und hilfreiche Ergänzung zu den Medienverwaltungsfähigkeiten von Final Cut.

Intelligentes Anpassen

Jeder, der in einem der Social-Media-Bereiche arbeitet, wird diese nächste Neuerung wirklich zu schätzen wissen und hat wahrscheinlich eine Weile darauf gewartet. Final Cut verfügt nun über Projektvoreinstellungen für verschiedene Seitenverhältnisse für sozialen Medien. 

Um zu sehen, welche das sind, kann ich einfach N drücken, um ein neues Projekt zu erstellen, 

und dann auf Eigene Einstellungen verwenden klicken. Wenn ich hier auf das Video-Popup-Menü klicke, sehe ich, dass wir unter den üblichen 10 Standard Videokategorien von 1080 bis 360 ° VR-Video jetzt zwei zusätzliche Optionen haben. Vertikal und quadratisch. Wähle ich hier mal vertikal und dann das Auflösungs-Popup sehe ich, dass ich jetzt Voreinstellungen für VERTIKALES HD, Full HD sowie UHD-Auflösungen zur Auswahl habe. Wenn wir zum quadratischen Format wechseln, sehen wir, dass uns Auflösungen von 720 und 1080 zur Verfügung stehen. Natürlich auch mit allen notwendigen Bildraten.

Aber es gibt noch mehr! Denn in Verbindung mit den neuen Seitenverhältnissen hat Apple eine brillante neue Intelligentes Anpassen-Funktion hinzugefügt. Diese Funktion ist im Grunde für JEDE Situation vorgesehen, in denen das Seitenverhältnis von Medien und Projekt nicht Miteinander übereinstimmen. Das Intelligente Anpassen passt die Skalierung und sogar Position automatisch nach Bedarf an, damit der Bild Inhalt dem neuen Seitenverhältnis so gut wie möglich angepasst wird. Es gibt zwei Möglichkeiten, das Intelligente Anpassen zu verwenden. Nehmen wir dieses Projekt als Beispiel, einen kurzen Werbespot, den ich vor einiger Zeit gemacht habe. Wenn wir mal durchskimmen, können wir sehen, dass es verschiedene Aufnahmen dieses Herrn in seinem Auto sowie dieser attraktiven jungen Dame gibt, die schließlich über die Straße geht. Und am Ende steht sie diesem anderen Herrn als Spiegelbild gegenüber. Nehmen wir nun an, ich wollte eine quadratische Version davon für soziale Medien erstellen. Ich könnte es auf die harte Tour machen und die Art und Weise, wie man es bisher hätte tun müssen, und einfach das vorhandene Projekt durch auswählen und ⌘D drücken Eine Kopie erstellen kann… und die Kopie auswähle und ⌘J zum Bearbeiten der Einstellungen drücke. Hier wähle ich Quadratisch aus und lasse es bei 720×720 und drücke OK.

Wenn ich das Duplikat öffne und durch die Timeline skimme, sehe ich, dass das Projekt zwar quadratisch ist, aber alle Clips werden einfach in der Mitte Des Bildes platziert, was zu einem Schönen fetten schwarzen Balken oben und unten führt.

Was kann ich also tun, damit sie das Bild richtig füllen? Nun, ich kann natürlich jeden Clip einzeln durchgehen, es vergrößern und nach Bedarf neu positionieren. Aber dafür haben wir jetzt das Intelligente Anpassen. Ich kann entweder alle Clips oder auch nur einen auswählen, zum Beispiel diesen mit dem winkenden Mädchen, und dann in das Ändern Menü gehen und hier das neue Intelligente Anpassen auswählen. Und nach einer kurzen Analyse sehen wir, dass der Clip nicht nur vergrößert, sondern auch neu positioniert wurde, um das Mädchen in die Mitte des bildes zu platzieren. Dies liegt daran, dass Final Cut eine Vielzahl von Videoanalysetechniken (Gesichtserkennung usw.) verwendet, um Bereiche von Interesse zu finden, und dann zusätzlich Heuristiken verwendet, um über die Transformationen das Bild entsprechend einzustellen.

Aber schauen wir uns einen VIEL einfacheren Weg an, diesen gesamten Prozess durchzuführen. Zuerst lösche ich mein doppeltes Projekt. Jetzt kann ich einfach mit der rechten Maustaste auf mein ursprüngliches Projekt klicken und hier sehen, dass ich jetzt drei Optionen zum Duplizieren habe. Neben dem üblichen DUPLIZIEREN und DUPLIZIEREN ALS SCHNPPSCHUSS, das jetzt Schnappschuss des Projekts heißt, habe ich jetzt ein zusätzliches Projekt duplizieren als Befehl. Wenn ich dies auswähle, komme ich direkt zum Dialogfenster zum Einrichten eines neuen Projekts. Hier kann ich den Projektnamen am Ende Einfach mal mit quadratisch 720 ergänzen… und wieder unter Videoformat Quadratisch auswählen. Jetzt ist der Trick das Häkchen „Intelligentes Anpassen“ was damit neben dem Videoformat Aktiv geworden ist auszuwählen. Dies wird auch immer für alle Projekte aktiv, die ich dupliziere und bei denen das Seitenverhältnis geändert wird. Wenn ich zum Beispiel auf 720 oder 4K Umstellen würde, Würde mir das intelligente anpassen nicht angeboten werden, da auch diese 16:9-Formate sind. 5K oder vertikal hingegen würden es wieder aktiv machen. Aber ich bleibe beim Quadrat, aktiviere das Intelligente Anpassen und klicke einfach auf OK. Das Dialogfeld wird geschlossen und Final Cut führt eine kurze Analyse ALLER Clips in der Timeline durch. Aber danach bekomme ich auch ein Hinweis, der mir eine der kleinen Einschränkungen bei der intelligenten Anpassung verrät. Ich werde darauf hingewiesen, dass Clips, die einen BESCHNITT haben, nicht angepasst werden können. Ich klicke auf OK und wenn wir in die Timeline schauen, sehen wir, dass der eine Clip mit der jungen Dame darin nicht angepasst wurde, weshalb Es wie zuvor einfach nur zentriert ist, denn dieser Clip hat tatsächlich einen Ken Burns-Effekt darauf angewendet. Wenn wir jedoch durch die Timeline skimmen, können wir sehen, dass alle anderen Clips mit dem Intelligenten Anpassen neu angepasst wurden! Und während so etwas natürlich nie perfekt ist und sehr stark vom Inhalt der Clips abhängt, inwieweit sie nach der Anpassung optimal positioniert sind, können wir sehen, dass aber z.B. der Clip gegen Ende, wo wir sie in der Reflexion sehen, das Final Cut es sogar geschafft hat, den Clip perfekt zu positionieren, sodass wir beide Charaktere sehen können. Also auch wenn dies sicherlich nicht in jeder Situation perfekt ist, ist es im schlimmsten Fall ein guter Ausgangspunkt um mit der Anpassung eines Projekts zu beginnen.

Natürlich kann ich jederzeit jeden Clip nach Bedarf manuell einstellen. Zum Beispiel bei diesem Clip, in dem wir das Mädchen winken sehen, sollten wir eigentlich auch den Mann im Auto im Vordergrund sehen können. Also kann ich hingehen und es entsprechend neu positionieren.

Und das führt mich tatsächlich zum nächsten sehr coolen neuen Feature in Final Cut Pro, nämlich wenn es darum geht, Clips zu transformieren. Eine Funktion, mit der Motion-Benutzer eigentlich sehr vertraut sein werden, da Motion diese Option schon so lange hat, wie ich denken kann. Um es zu sehen, muss ich nur die Transformation aktivieren, sei es über das Menü unten links, mit einem Rechtsklick auf den Viewer, durch Aktivieren im Informationsfenster oder einfach durch ⇧T. Damit erhalten wir die vertrauten Transformation Steuerelemente und Knöpfe oben im Viewer. Aber wenn wir genau hinschauen, gibt es jetzt einen zusätzlichen Knopf links vom Zurücksetzen Knopf. Wenn ich meinen Clip skaliere, ohne dass er aktiv ist, wird der Clipinhalt nur innerhalb der Grenzen des Viewers angezeigt, wie es immer der Fall war. Aber wenn ich das zurücksetze… den Knopf drücke und JETZT meinen Clip neu skaliere und/oder positioniere … sehen wir, dass uns alles über die Viewergrenzen hinaus in einer halbtransparenten Darstellung angezeigt wird. Das ist in einer solchen Situation natürlich extrem hilfreich, um leichter und schneller beurteilen zu können, wie viel Spielraum ich im Bild noch habe. Oder auch wenn ich etwas außerhalb des sichtbaren Bereichs Rein oder raus animiere, um es buchstäblich nicht aus den Augen zu verlieren. Und wenn ich es aktiv lasse, den Viewer ein wenig zurückzoome und meine Abspielposition durch mein Projekt ziehe, kann ich sogar schnell und einfach sehen, wie jeder einzelne Clip zugeschnitten und positioniert wurde, damit es richtig passt. Zum Beispiel können wir sehen, dass der Clip mit dem Mädchen in der Reflexion sogar ziemlich weit nach rechts verschoben wurde, um beide Akteure ins Bild zu passen, Während der Mann auf der rechten Seite völlig ignoriert wird. Sehr schön.

Oh, und um das Ganze abzurunden, wenn Ich unten in der Titel Seitenleiste schaue, finde ich auch eine neue Kategorie namens “Social Media“. Hier findet Mann eine Sammlung von 13 relativ einfachen Titeln, die sich AUCH dem Seitenverhältnis des Projekts anpassen, in dem sie verwendet werden. Insbesondere wenn man sie in einem der klassischen Seitenverhältnisse für soziale Medien verwendet. Ich kann zum Beispiel kurz zu meinem 16:9-Projekt zurückwechseln und den „Unteres drittel, Nachrichten” Titel aus der Social Media Kategorie mit einem meiner Videos verbinden. Wir sehen damit den Titel ganz links im Bild, Wie es auch sein sollte. Wenn ich jetzt zu meinem quadratischen-Projekt zurückkehre und es auch hier verbinde … wenn dieses Seitenverhältnis oder SCHNAPSCHUSS, wie sie genannt werden, nicht darin eingebettet wäre, würde es natürlich irgendwo außerhalb des Des sichtbaren Bereich links erscheinen. Aber wie wir sehen können, erkennt der Titel das quadratische Format und positioniert sich entsprechend neu, so dass es korrekt ausschaut. Das ganze kann man auch ganz einfach in Motion einrichten, wenn Man seinen Titel oder seine Vorlage erstellt, oder auch nachträglich einrichten, sollte es nicht richtig angezeigt werden. Diese Schnappschüsse sind auch keine neue Funktion, die gibt es in Motion seit Version 5.0, aber sie wurde ein wenig verbessert. Und wenn du wissen möchtest, wie du bestehende oder eigene Titel oder vielleicht gekaufte Vorlagen so anpassen kannst, dass sie in jedem Seitenverhältnis richtig aussehen, dann schau dir einfach den Teil an, in dem ich über die neuen Funktionen und Verbesserungen in Motion spreche.

Bild Überlagerungen

Wenn wir einfach mal beim Thema Seitenverhältnisse bleiben, was ist, wenn man beispielsweise sein reguläres Projekt noch nicht an das quadratische Oder sonstiges Format angepasst hat und vorab Schon grob schauen möchte, wie die Dinge nach Ihrer Anpassung aussehen könnten und mit welchen Einschränkungen Man rechnen muss. Nun, hier kommen die neuen BIldüberlagerungen ins Spiel. Wenn man in das Darstellung-Menü vom Viewer schaut, sehen wir im Abschnitt „ÜBERLAGERUNGEN“ neben den bisher schon vorhandenen Bereichsrahmen für Titel/Aktion sowie den Horizont-Überlagerungen, jetzt zwei neue Menü Punkte für eigene Überlagerungen.

Über den ersten Menüpunkt „Eigene Überlagerung anzeigen“, kann ich jede selbst definierte Überlagerung, ein- und ausschalten. Kann ich aber im Moment nicht, da ich ja noch keinen ausgewählt habe, der angezeigt werden soll.

Dies mache ich mit dem zweiten neuen Menüpunkt. Hier im Untermenü sehen wir die Option, eine eigene Überlagerung hinzuzufügen. 

Wähle ich es aus wird ein Dialogfenster geöffnet, in dem ich zu der gewünschten Überlagerung navigieren kann. Ich habe auch eine kleine Sammlung verschiedener Überlagerungen zusammengestellt, die ich persönlich sehr nützlich finde. Zum einen verschiedene Seitenverhältnis-Überlagerungen von quadratisch oder Square bis Super Wide sowie verschiedene Arten von Gittern und Safe-Zones. Wenn einer meint, dass diese für ihn hilfreich sein könnte, habe ich einen Download-Link zu Ihnen in die Beschreibung. Ich wähle einfach mal die 1.0 mit anderen Worten quadratische Überlagerung. Das Fenster schließt sich und sofort sehe ich die schwarzen Balken auf jeder Seite, die mein Bild überdecken. Damit sehe ich bereits vorab die maximale Fläche, die ich sehen kann, wenn ich mein Projekt an ein quadratisches Seitenverhältnis anpassen würde. 

Gehe ich jetzt zum Untermenü „Eigene Überlagerung anzeigen“ zurück, kann ich jetzt auswählen, ob die Balken mehr oder weniger transparent sein sollen. 

Die Überlagerungen sind auch global, was bedeutet, dass dieselbe Überlagerung auch dann sichtbar bleibt, wenn ich zu einem anderen Projekt wechsle. Leider werden sie Aber auch immer mit angepasst und nicht mit füllen überlagert, Wie man aus der Spazialen Anpassung kennt. Mit anderen Worten, wenn ich zu meinem quadratischen Projekt wechsle, sehen wir wie die Überlagerung angepasst, d.h. verkleinert wird, was ich recht unglücklich finde. Etwas, für das ich aber bereits Feedback an Apple gegeben habe. Neben dem Wunsch, sie mit einer DIFFERENZ Füllmethode überlagern zu können, womit sie deutlich besser sichtbar wären, wenn dieselbe Farbe in der Überlagerung im Videobild überlagert wird. Das heißt z. B. ein schwarzes Gitter über ein sehr dunkles Video ist ohne diese Option praktisch unsichtbar.

Wenn ich weitere Überlagerungen zur Auswahl hinzufügen möchte, kann ich den Vorgang einfach wie zuvor wiederholen. Wenn es mehrere gibt, die ich gleichzeitig hinzufügen möchte, kann ich zum Untermenü zurückkehren und hier ganz unten „im Finder zeigen“ auswählen. Danach öffnet Final Cut den Ordner im Finder, in dem alle Bilder Für die Überlagerungen gespeichert sind. Jetzt kann ich einfach jedes Bild, das ich als Overlay verwenden möchte, in den Ordner kopieren. Zurück im Final Cut kann ich sehen, dass ich nun Zugriff auf alle Bilder habe, die ich gerade hinzugefügt habe. Ein weiteres Feature was ich mir an der Stelle wünschen würde, wäre Unterordner zu haben, da es hier schnell sehr voll werden kann. Jetzt kann ich zum Beispiel die Überlagerung auswählen, das ich zusammengestellt habe was alle verschiedenen Seitenverhältnisse enthält, die für mich als Referenz relevant sein könnten. Von 1,9: 1 bis zu einem 9: 16-Anzeigebereich. Ein weiteres Overlay, das ich beispielsweise für vertikale Videos zusammengestellt habe, ist eine IGTV-Überlagerung, das mir ein Worst-Case-Szenario beim Ansehen vertikaler Videos auf Instagram zeigt. Wenn ich also sicherstellen möchte, dass die wichtigsten Teile meines Videos immer sichtbar sind, auch wenn alle möglichen Elemente auf dem Bildschirm aktiv sind, kann ich dies als Referenz verwenden. Oder sogar verschiedene Gitter und so weiter. Natürlich werden diese Überlagerungen nicht in den exportierten Film gerendert, sollte ich sie vor dem Export aktiv lassen. Mit anderen Worten, wenn ich eine Grafik hiervon eingebrannt benötige, muss ich sie als normale Grafik importieren. Also einer meiner persönlichen Favoriten unter den neuen Funktionen.

ProRes RAW Kameraeinstellungen

Als nächstes eine nette kleine Verbesserung für diejenigen von uns, die mit ProRes RAW arbeiten, sowie für diejenigen, die irgendwie glauben, dass ein RAW-Format ohne ein Metadatenfeld zum Ändern von Attributen wie ISO oder Farbtemperatur nicht wirklich RAW ist. Viele haben bisher behauptet, dass ProRes RAW aufgrund des Fehlens dieser Steuerelemente kein RAW war. Nun, das ist natürlich völliger Unsinn, da es ganz sicher RAW ist, im Gegensatz zu einigen anderen Formaten, die sich RAW nennen. Ganz zu schweigen davon, dass man die Belichtung und die Farbtemperatur eines Clips ohne ein solches Metadatenfeld natürlich genauso anpassen kann. Aber all das ist jetzt irrelevant, da diese Funktionalität jetzt hinzugefügt wurde. Mit Final Cut 10.4.9 muss ich lediglich mein ProRes RAW-Clip im Browser oder in meiner Timeline auswählen… gehen dann zum Informationsfenter… und schaue, dass es im Popup-Menü unten links auf Einstellungen steht. Damit finde ich nun unter den Einstellungen für die RAW-zu-LOG-Konvertierung und dem Kamera-LUT-Popups

– Wo übrigens eine neue LUT für Nikon Hinzugekommen ist – die Informationen zum Clips ISO worunter man jetzt ein Popup angezeigt Bekommt, womit ich den Wert auf eins aus einer lange Liste anderer Werte ändern kann. Darunter befindet sich ein Schieberegler, mit dem ich auch den Belichtungsversatz auf einen Wert zwischen -1 und + 1 verändern kann… und nicht zuletzt ein Bereich um die Kamerafarbtemperatur zu ändern. In meinem Fall kann ich die Farbtemperatur allerdings nicht ändern, da diese Clips mit einem Rekorder mit einer älteren Firmware-Version aufgenommen wurden, der noch nicht alle jetzt benötigten Informationen in den Metadaten gespeichert hat. Man sollte daher auf Firmware- und Software-Updates für Kameras und Rekorder achten, um sicherzustellen, dass diese Informationen in die Dateien aufgenommen werden. Aber so oder so ist ProRes RAW immer noch der einzige komprimierte und wirklich RAW-Codec, abgesehen von vielleicht RED RAW.

Audioüberblendungen

Nun also, nach einigen sehr coolen Video relevanten Verbesserungen, Schauen wir uns jetzt mal eine Verbesserung an, welche nicht nur mit Audio zu tun hat, sondern auch etwas ist, auf das viele Leute ich glaube schon eine Weile gewartet haben. Und das sind Audio ÜBERblendungen! Ja, etwas, das bisher seltsamerweise nicht möglich bzw. eher nur umständlich zu machen war, ist nun einen einfachen Menübefehl oder Tastenkürzel entfernt. Ich betone natürlich die Tatsache, dass es sich um ÜBERblendungen handelt, da es seit einigen Versionen ja schon einfache AUF- bzw. ABblenden gibt, die über einen Menübefehl oder einem Tastenkürzel angewendet werden können, vorausgesetzt, man hat tatsächlich einen dafür zugewiesen. Eine Funktion, mit der ich persönlich völlig zufrieden war, da ich mich nicht daran erinnere, wann ich das letzte Mal nur eine Überblendung von Audio und nicht nur eine kurze abblende benötigt habe, um mögliche Knackser bei Umschnitte zu vermeiden. Also das gute alte Nulldurchgangs-Knacken. Etwas, das sicher jeder irgendwann mal erlebt hat. Wie funktioniert das ganze? Ich öffne mal die Einstellungen mit ⌘,… und hier unter dem Bearbeitung-Reiter sehen wir neben den bereits bekannten Einstellungen für das Ein-/Ausblenden, Einzelbilder und Übergänge eine neue Einstellung Für das Einstellen der Länge der besagten Überblendungen. Wie man sieht, habe ich meine Ein-/Ausblendungen auf sehr kurze 0,1 Sekunden eingestellt, da ich sie, wie gesagt, im Grunde nur als Sicherheitsmaßnahme verwende, um mögliches Knacksen zu vermeiden. Wie man bei mir auch im Ändern-Menü im Untermenü Ein-/Ausblenden anpassen sehen kann, habe ich es ⌥A über den Befehlseditor zugewiesen, sodass, wenn ich beispielsweise diese beiden Clips auswähle – und deren Audio mit ⌃S erweitere, damit wir das ganze besser sehen können – die derzeit keine Änderungen an den Steuerelementen für das Überblenden haben, wie man sehen kann, wenn ich mit der Maus über das Audio fahre,… jetzt einfach nur ⌥A drücken muss und die sehr kurzen Audio-Auf- und Abblenden werden erzeugt. Kurz genug, um nicht bemerkt zu werden, aber eben lang genug, um mögliches Knacksen zu vermeiden. Ansonsten hat sich an den Clips nichts geändert. Das widerrufe ich mal.

Die neuen Überblendungen sind normalerweise auch standardmäßig auf 0,1 Sekunden eingestellt, sodass ich sie technisch ab jetzt anstelle von den anderen verwenden könnte, aber ich habe sie auf eine Dauer von einer Sekunde eingestellt, damit wir besser sehen können, was passiert.

Ich kann das Einstellungsfenster schließen, und wenn wir noch einmal in das Ändern-Menü und das Untermenü schauen, sehen wir, dass es einen neuen Befehl zum Überblenden gibt, welcher den Kürzel ⌥T hat. Also, mit noch ausgewählten Clips, kann ich jetzt einfach ⌥T drücken … und wie Man sehen kann, wird das Audio jedes Clips automatisch erweitert. Und wenn ich mit der Maus über ihr Audio fahre, kann ich sehen, dass auch über die Steuerelemente für das Überblenden eine Überblendung erzeugt wurde. Interessanterweise auch mit einer S-Kurven Überblendung. Wobei in diesem Fall führt eine tatsächliche Erweiterung des Audios natürlich nur dazu, dass zusätzliche Dialoge zu hören sind, die ich eigentlich nicht möchte.

Es ist also wirklich eine Frage von Fall zu Fall, was am sinnvollsten ist.

Aber so oder so haben wir jetzt die zusätzliche Option, was immer gut ist, und ich bin sicher, dass sich viele Leute darüber sehr freuen werden.

Was denkt ihr? Meint ihr ihr werdet die Überblendungen in Zukunft viel nutzen? Dann lass es mich in den Kommentaren wissen!

Timeline Menü

Apropos, Hier ist eine weitere Neuigkeit, wo ich neugierig wäre zu hören wer sich diese Funktionalität schon mal gewünscht hat. Diese Funktionalität ist das neue Popup-Menü über der Timeline. Obwohl wir bisher diese beiden Pfeile hatten, um durch den Timeline-Verlauf zu blättern, und sogar klicken und halten konnten, um eine Liste aller technisch offenen Timelines anzuzeigen, war’s das auch schon. Jetzt allerdings, in der Mitte zwischen Projektname und Längenanzeige befindet sich ein zusätzliches Popup. Wenn ich draufklicke, habe ich jetzt damit einen schnellen und einfachen Zugriff auf einige nützliche Befehle. Der erste ist der DUPLIZIEREN Befehl oder ⌘D. Mit anderen Worten, wir können dies sowohl im Menü auswählen oder einfach bei aktivem Projekt ⌘D drücken, um es zu duplizieren. Darunter haben wir jetzt die Möglichkeit, dass Final Cut uns das aktuelle Projekt im Browser anzeigt, wie Man es schon immer für Medien in der Timeline konnte. Wo der Kürzel zum Anzeigen von Medien im Browser Shift F ist, haben wir jetzt ⌥⇧F für Projekte dazu bekommen. Das ist schon noch etwas was ich mir gewünscht habe, besonders wenn ich mit endlosen Revisionen gearbeitet habe. Darunter gibt es einen schnellen Zugriff auf die Projekteinstellungen oder eben ⌘J. Dies ist nicht neu, nur ein wenig einfacher zu erreichen.

Etwas, von dem ich persönlich nicht glaube, dass ich es jemals vermisst hätte, aber durchaus von anderen gehört habe, dass sie es bräuchten, sind die letzten beiden Punkte. Der erste ist die Möglichkeit, das aktuelle Projekt zu schließen, und die letzte Option, sämtliche andere Projekte zu schließen, die geöffnet sind. Wenn ich also links oder rechts in den Timeline-Verlauf schaue, indem ich auf den Pfeil klicke und ihn gedrückt halte, sehen ich, dass noch einige andere Projekte geöffnet sind. Wenn ich jetzt den letzten Menüpunkt auswählen und nochmals in den Timeline-Verlauf schaue, sehe ich, dass alle anderen Projekte tatsächlich geschlossen wurden. Okay. Hast du dir das schon mal als Funktion gewünscht? Lass es mich in den Kommentaren wissen wann du das brauchst. Das würde mich wirklich interessieren!

Stereoskopische Darstellungs-Modi

Diese nächste Verbesserung ist eine weitere, die mich persönlich auch nicht sonderlich betrifft, aber ich weiß, dass viele Leute sehr dankbar dafür sein werden, dass sie hinzugefügt wurde. 

Denn wenn man bisher im Bereich 360 ° VR-Video gearbeitet hat, hat man möglicherweise einige nützliche Optionen bei der stereoskopischen VR Bearbeitung in Final Cut Pro X vermisst. Monoskopische VR ist das klassische äquirektanguläre Video, das nur aus einer Ansicht besteht, wie man sie beispielsweise mit einer Insta360-Kamera drehen kann. Wenn man jedoch eine Kamera hat, die stereoskopische Bilder oder Videos aufzeichnet, und Final Cut seit Version 10.4 generell zum Bearbeiten des Materials verwenden konnte, fehlten doch ein paar wichtige Optionen. Ich drücke mal ⌘N, um ein neues Projekt zu erstellen … und wenn ich in den eigenen Einstellungen unter Video schaue und 360 ° auswähle … kann ich die stereoskopische Projektionsart auswählen und habe jetzt auch Auflösungen von bis zu 8K UHD. Aber um Final Cut einfach mein Filmmaterial automatisch erkennen zu lassen, kann ich einfach zu den automatischen Einstellungen zurückgehen… dem Projekt einen Namen geben… ich nenne es einfach STEREO und klicke OK. Jetzt kann ich meine stereoskopischen VR-Clips auswählen und die E-Taste drücken, um sie an die Timeline anzuhängen. Damit sehe ich jetzt meine stereoskopischen Clips wie immer im Über/Unter-Modus. Und wenn ich über meinen Viewer schaue, sehe ich auch, dass es korrekt als 360 ° Video Stereo 3D und… 8K UHD erkannt wurde. Jetzt kann ich mit ⌥⌘7 den 360 ° -Viewer öffnen und mich in meiner Szene umsehen. Standardmäßig betrachte ich das ganze über die Ansicht des linken Auges, die bisher auch die EINZIGE Ansicht war, die zur Verfügung stand. Bis jetzt. Denn wenn ich in das Einstellungen Menü über dem VR-Viewer gehe, sehe ich einen neuen stereoskopisch Abschnitt am unteren Rand des Menüs. Und hier kann ich es auf eine der sieben anderen NEUEN stereoskopischen Darstellungsoptionen Umstellen. 

Ich kann zum rechten Auge oder vielleicht zum klassischen rot/grünen Anaglyphenmodus wechseln. Bis hin zu einem Differenz Darstellung, bei dem die Bilder mit einer Differenz Füllmethode übereinander gelegt werden. Übrigens Kann ich jetzt auch VR-Clips mit einem einzigen Klick im Informationsfenster stabilisieren. Wir sehen also, dass jeder, der mit stereoskopischen Videos oder Bildern arbeitet, jetzt in Final Cut Pro alles finden sollte, was er zum Bearbeiten benötigt. Wenn du jemand bist, der im VR-Bereich arbeitet, Würde ich gerne hören was du davon hältst und ob es noch etwas gibt was verbessert werden könnte. Lass es mich in den Kommentaren wissen!

MOTION

Weiter zu MOTION! Die einzige andere App, die mit meinem absoluten Fandasein um Final Cut Pro X konkurrieren kann. 

Auch wenn Apple Motion traditionell nicht so viel Aufmerksamkeit schenkt, wie sich die meisten Benutzer wünschen. Auch diesmal. Aber, ich nehme was ich kriegen kann.

Also, was ist neu? Nun, 3D! Apple hat beschlossen, die 3D-Funktionalität von Motion erheblich zu erweitern. Zumindest in Bezug auf das, was es importieren kann.

Ab version 5.4.6 hat Apple uns nun die Möglichkeit gegeben, USDZ-Dateien zu importieren! Ähm, US – was Dateien fragst du? USDZ. USDZ steht für Universal Scene Description. Es handelt sich dabei um ein 3D-Austauschformat, das von Apple in Zusammenarbeit mit niemand anderem als Pixar eingeführt wurde und hauptsächlich für die Verwendung im Kontext von ARKit, Apples Augmented Reality Framework, vorgesehen ist. Das Format wird auch unter iOS, macOS und sogar tvOS unterstützt. Und während einige der erfahrensten 3D-Künstler vielleicht nicht viel darüber wissen, ist es im Vergleich zu einigen der bekannteren Formaten wie OBJ, FBX oder ähnliche, tatsächlich ein ziemlich brillantes Format. Denn während Pixar das Format ursprünglich entwickelte, kam Apple und fügte ein Z wie in ZIPPED hinzu, auch wenn es tatsächlich ein unkomprimiertes Archiv ist. Dies bedeutet, dass es sich um eine einzelne Datei handelt, die alles enthält, was man benötigt, von Animationsinformationen bis zu den verschiedenen Texturen, Bump-Maps usw. Die man braucht um die Szene korrekt darstellen zu können. Mit anderen Worten, im Gegensatz zu so vielen anderen 3D-Austauschformaten wie beispielsweise dem OBJ von Wavefront muss man sich nicht mit einem Ordner voller endlosen Modell- und Texturdateien befassen, sondern nur mit einer einfachen Datei, die alles enthält. Wie gesagt, auch eventuelle Animationen.

Für alle, die tiefer in das USDZ-Format eintauchen möchten, werde ich in der Beschreibung einige hilfreiche Links hinterlegen. Zum Beispiel zu Pixar, Apples WWDC-Workshop zu USD und mehr.

Also Schauen wir uns mal das ganze in Motion an.

Ich habe Einfach mal ein normales Projekt angelegt. Wenn Ich jetzt mal in die Mediathek schauen, sehen ich, dass es eine neue Kategorie „3D-Objekte” gibt. Und hier finde ich 60 Modelle, die in acht Themenbereiche von Bildung bis Transport unterteilt sind. Man muss jetzt also nicht mehr mit Schriften herumspielen, den bislang einzigen tatsächlichen 3D-Objekte, um sie irgendwie so hinzubiegen, dass sie nach etwas anderem aussehen, das man möglicherweise als Objekt benötigt, und versucht, es zu animieren. Wie bei allem anderen in der Motion-Mediathek ziehe ich sie einfach von hier auf meine Canvas oder klicke auf den “Anwenden“ Knopf oben, um sie perfekt zentriert in der Canvas zu platzieren. Die überwiegende Mehrheit der Standardmodelle sind statisch, aber hier und da findet man auch animierte Modelle. Da USDZ-Dateien, wie bereits erläutert, auch die mit der Datei exportierten Animationen beibehalten können. Zum Beispiel der Hubschrauber unter dem Transportation Thema. Wenn ich es einfach in meine Canvas lege und apspiele, wird die Animation angezeigt. Und was besonders cool ist, ist, dass Motion erkennt, ob ein Modell animiert ist, und setzt dessen Parameter für die Endbedingung des Timings automatisch auf LOOP, also Endlosschleife. Das heißt, ich importiere es einfach und kann es auf die gewünschte Länge ziehen. Es wird automatisch perfekt wiederholt, wie man an diesen kleinen Kerben in der Timeline sehen kann, die die Looppunkte darstellen. Aber natürlich kann ich auch nicht voranimierte Objekte animieren.

Zum Beispiel habe ich einfach mal die Erde und den Mond aus dem 3D-Education Thema, sowie das Starfield-Partikelsystem und ein paar Verhalten verwendet, um diese vollständige 3D-Umlaufbahn Animation zu erstellen, die sicher in jeder Hinsicht wissenschaftlich völlig inkorrekt ist. Und da dies 3D ist, kann ich meine Kamera auch frei herum bewegen, um die Szene aus jedem beliebigen Winkel zu betrachten.

Diese Objekte interagieren auch mit Motions Lichtern, wie alles andere im 3D-Raum. So kann ich zum Beispiel meine Kamera mit einem Doppelklick zurücksetzen… ein Licht hinzufügen… es in ein gerichtetes Licht umstellen… es nach links bewegen, auch wenn die Position eines gerichteten Lichts irrelevant ist, aber auf diese Weise können wir es besser sehen… und es um -90 ° auf der Y-Achse drehen, um so etwas wie eine Sonne zu simulieren. Ich kann es sogar ein wenig gelb färben, wenn ich möchte, und die Intensität nach Bedarf anpassen. Jetzt fragen sich manche vielleicht, warum ich immer noch so viel von meinen Modellen sehen kann, obwohl ich nur ein einzelnes Licht von links habe? Das hilft dem Realismus nicht gerade, wenn die gegenüberliegenden Seiten meiner Planeten noch so hell sind.

Das liegt daran, dass die gesamte Szene über ein Standard-Umgebungslicht verfügt, das im Wesentlichen dem Motion eigenen Umgebungslicht entspricht den ich auch setzen kann, das Licht in alle Richtungen strahlt und alle Objekte in der Szene aus allen Richtungen gleichermaßen beleuchtet. Um die Einstellungen dafür zu sehen, muss ich nur die Projektebene auswählen, im Informationsfenster unter dem Reiter Eigenschaften nachsehen … und hier unten unter Rendern sehen wir einen neuen Schieberegler für die 3D-Objektumgebung, der übrigens nur für 3D-Objekte relevant ist, nicht für 3D Text. Wenn ich jetzt den Standardwert Wert von 100% reduziere, können wir sehen, wie die rechten Seiten meiner Planeten zunehmend dunkler werden. Wenn ich dies auf 0 setze, werden nur meine tatsächlichen Szenenlichter, in diesem Fall mein gerichtetes Licht, zur einzigen Lichtquelle für die Szene. Und wieder kann ich einfach auf Wiedergabe klicken und meine Kamerasteuerung verwenden, um den perfekten Winkel zu finden. Natürlich mit der üblichen Echtzeitleistung bei den vollen 25 Bildern pro Sekunde meines Projekts.

Und man kann die neuen 3D-Objekte natürlich auch als Teil jeder Vorlage, jedes Titels, Effekts usw. verwenden, zur Verwendung in Final Cut Pro wie mit allen anderen Medienarten… außer vielleicht Audio. Zum Beispiel habe ich hier mal einen sehr einfachen Titel im Anzeigentafel-Stil zusammengestellt, bei dem die Leiste im Hintergrund nur ein skalierter Würfel aus der Mediathek ist, und ich habe einige der verschiedenen Bälle, die in der Kategorie Sport zur Verfügung stehen, in der Mitte platziert, und wieder mit einigen einfachen Verhalten alles animiert. Ich habe sogar alle Bälle in einem Popup-Menü zusammengefasst. Wenn ich also zu Final Cut wechsle und diesen in meinem Projekt verwende … sehe ich, dass ich im Informationsfenster zu dem Ball bzw. Sport wechseln kann, den ich gerade benötige. Und ich denke, dies wird eine Menge neuer Ideen und Vorlagen hervorbringen und zeigen, dass es tatsächlich eine großartige neue Option und Ergänzung ist, auch wenn ich sicher bin, dass dies nicht das erste Feature ist, das vielen in den Sinn kam, als Sie darüber nachdachten, was wohl für Motion als nächstes neu sein könnte. Aber wie gesagt ich denke, dass es trotzdem die Basis für einige sehr coole Sachen in der Zukunft ist.

Jetzt fragen sich manche vielleicht, woher ich Inhalte bekomme, KANN ich überhaupt USDZ Inhalte bekommen oder kann ich gar meine eigenen erstellen, wenn ich möchte, da 60 Modelle nicht gerade ein riesiger Materialpool sind, mit dem ich arbeiten kann? Oder vielleicht hat man bereits diverse OBJ- oder GLTF-Modelle die man gerne verwenden würde?

Nun, was Materialquellen betrifft, gibt es zum Beispiel Webseiten wie usdzshare.com… und ich würde Sketchfab.com wärmstens empfehlen. Denn seit März 2020 ist jedes einzelne herunterladbare Modell auf Sketchfab, das über 400.000 Modelle umfasst, jetzt im USDZ-Format verfügbar. Dies umfasst sowohl kostenlose Creative Commons-lizenzierte Modelle, von denen es übrigens einige gibt, als auch die lizenzfreien Modelle im Sketchfab Store. Und wie ich bereits erwähnt habe, wenn sie Animationen enthalten, bleiben auch diese in der Datei erhalten. Alles, was man tun muss, ist auf den Download-Link des Modells zu klicken und USDZ wählen. Nach dem Herunterladen kann man sogar USDZ-Dateien im Finder mit der Leertaste oder besser gesagt mit der QuickLook-Funktion des Finders Vorschau, wie man es übrigens auch mit OBJ-Dateien kann. Danach kann ich die Datei einfach direkt in meine Canvas ziehen, nach Bedarf verlängern und Abspielen. Ich denke, Man sieht, dass dies eine völlig neue Welt von Möglichkeiten eröffnet, um coole Titel, Vorlagen und mehr zu erstellen, ohne dass ein Plug-In erforderlich ist, um sie auch an andere Benutzer zu geben.

Aber wie bei so vielen schönen Dingen im Leben gibt es natürlich auch hier ein paar Einschränkungen die man wissen und beachten sollte. Die größte für mich ist, dass diese 3D-Modelle ähnlich wie die uns bekannten 3D-Titel leider auch in ihrem eigenen 3D-Raum leben. Mit anderen Worten, genauso wie 3D-Titel 2D-Ebenen und -Elemente in einem Projekt nicht überschneiden oder mit ihnen interagieren können, können die von mir importierten 3D-Modelle nicht denselben Platz oder Raumeinnehmen wie die 2D-Ebenen oder 3D-Textobjekte. Wenn ich also meiner Szene eine 2D-Ebene und einen 3D-Text hinzufüge und die Kamera so positioniere, dass wir ihre Positionen im Verhältnis zueinander sehen können, werden wir feststellen, dass sie beim Durchschieben durch das 3D-Modell sich nie wirklich überschneiden. Noch tun sie das untereinander.

Ein weiteres unglückliches Detail ist, ähnlich wie bei 3D-Text, dass 3D-Modelle auch keine Schatten werfen. Im Gegensatz zu 3D-Text, der zumindest Schatten auf andere 3D-Textobjekte werfen kann, werfen 3D-Modelle überhaupt keine Schatten. So verliert z.B. diese Szene, die ich nur mal zum Spass zusammengestellt habe, was einen Partikelgenerator aus Robotern hat natürlich etwas an Realismus, da die Roboter weder auf den Boden noch aufeinander Schatten werfen. Eine Szene die übrigens auch mit voller Bildrate spielt, ohne zu rendern. Aber für jede Gelegenheit das Passende, da Motion weder eine 3D-App ist noch eine ersetzen soll. Es gibt diverse andere Möglichkeiten, wenn es das ist was man braucht. Sei es zum Beispiel, man holt mO2 von motionVFX für interne 3D-Funktionalität oder sogar eine App wie Blender, die sehr leistungsfähig und sogar kostenlos für externe 3D-Arbeiten zu haben ist, die man dann importieren kann. Denn Blender kann bereits USD-Dateien exportieren und es gibt sogar ein kostenloses Plug-In, mit dem USDZ-Dateien direkt importiert und exportiert werden können. Obwohl meine ersten unwissenschaftlichen Tests zu zeigen scheinen, dass Animationen beim Import verloren gehen, also kann es auch da einige Einschränkungen geben … oder es ist einfach ein Benutzerfehler von mir? Und wenn man bereits ein anderes 3D-Paket verwenden, z. B. Rhino, Maya, 3ds Max oder Fusion, Kann man zum Beispiel zu simlab-soft.com gehen, wo man Plugins für diese und andere Apps herunterladen kann, um den usdz-Export zu ermöglichen. Oder man holt sich den simlab-Composer, der auch ziemlich cool aussieht und auch direkt als USDZ exportieren kann.

Und dann gibt es sogar ein paar Möglichkeiten von Apple selbst. Wenn man beispielsweise nur einfache Szenen erstellen möchte, kann man den kostenlosen Reality Composer nehmen. Hier hat man sogar Physik- und Animationsoptionen mit denen man rumspielen kann, und das Beste ist, dass es eine ziemlich große Mediathek an Modellen gibt, die man Ausgeben und verwenden kann. Sogar Dinge wie verschiedene Sprechblasen, Möbel und sogar ganze Uhren und Häuser, die überraschend anpassbar sind. Und wenn man fertig ist und den USDZ-Export in den Einstellungen aktiviert hat, gibt man einfach wieder alles aus, und zieht die resultierende Datei einfach in MotionsY.

Und zu guter Letzt für diejenigen, die möglicherweise bereits über Wavefront OBJ, .glTF oder .USD Dateien verfügen, die Sie verwenden möchten, Kann man auch den kostenlosen Reality Converter von Apple herunterladen, der sich derzeit noch in Beta befindet. Damit zieht man einfach seine Datei in das Fenster… und nachdem es ein wenig darüber nachgedacht hat … Sieht man sein Modell, Kann sogar dessen Materialien bearbeiten, wenn man will, und dann einfach wieder als USDZ-Datei exportieren. Obwohl meine Erfahrung war, dass es mit einigen OBJ-Dateien nicht so gut funktioniert. Aber glTF-Dateien scheinen sehr gut zu funktionieren. Ich denke also, man kann sehen, dass dies das Potenzial hat, Motion-Projekte und damit auch Final Cut-Projekte einen noch höheren Produktionswert zu verleihen. Ich bin sehr gespannt, was die Leute so damit machen, besonders kommerzielle Anbieter. Und wenn jemand etwas sehr Cooles findet oder kennt was in diesem Kontext interessant sein könnte, schreibt uns in den Kommentaren. Auch ich würde gerne wissen, was es sonst noch geben könnte. Und natürlich werde ich auch alle relevanten Links zu den verschiedenen Apps und Ressourcen, die ich erwähnt habe in die Beschreibung packen.

Schnappschüsse

Erinnert ihr euch, wie ich über die neuen Social Media-Titel in Final Cut Pro sprach und über ihre Fähigkeit, Änderungen des Seitenverhältnisses eines Projekts zu erkennen und sich automatisch anzupassen? Ich sagte, es gäbe da etwas Neues in Motion. Wobei streng genommen ist es halt nicht wirklich neu, es war schon immer da. Apple hat die Funktion lediglich ein wenig verbessert, um den Umgang damit zu vereinfachen. Und während fast alle Standard Final Cut-Titel, Übergänge, Effekte usw. bereits bearbeitet wurden, um in verschiedenen Seitenverhältnissen korrekt dargestellt werden zu können, müssen eigene bzw. externe Titel, Vorlagen usw., insofern Sie eben keine sogenannten Schnappschüsse für die erforderlichen Seitenverhältnisse eingerichtet haben, diese hinzugefügt bekommen, damit sie beispielsweise in diesem quadratischen Projekt ordnungsgemäß funktionieren.

Wenn ich meine Anzeigetafel im der Titelübersicht überfliege, den den ich zuvor gezeigt habe, sehen wir, dass er wie jeder Titel in 16:9 in der Vorschau angezeigt wird. In diesem Fall sieht er vollkommen ok aus. Wenn ich jetzt eine Instanz mit jedem Clip in meinem quadratischen Projekt verbinde, können wir sehen, dass die Welt nicht mehr ganz so in Ordnung ist. Ich kann mal ein paar zufällige Werte eintragen… den Sport entsprechend wechseln… aber der Titel wurde im Grunde nur zentriert über meinem Video platziert und nicht einmal passend skaliert. Daher wird es auf beiden Seiten beschnitten und die Textfelder für die Teamnamen befinden sich außerhalb des sichtbaren Bereichs. Und selbst das Skalieren funktioniert nicht, da dadurch auch das darunter liegende Video skaliert wird, wie es eben bei den Titeln aufgrund der Titelhintergrundebene manchmal der Fall ist. Aber, wenn man Motion hat, und ich empfehle jedem, es in seinem Arsenal zu haben, zumal es nur mickrige 50 Euro kostet, ist dies tatsächlich sehr einfache zu korrigieren. Selbst für jemanden, der noch nie etwas mit Motion gemacht hat, weil er es als sehr einschüchternd empfindet. Denn alles, was ich tun muss, ist mit der rechten Maustaste auf den Titel in meiner Titelübersicht zu klicken und „In Motion öffnen“ auszuwählen. Übrigens, wenn dies einer der Standard-Final Cut-Titel wäre, würde es heißen, eine Kopie in Motion öffnen. Und siehe da, der Titel wird in Motion geöffnet. Jetzt muss ich nur noch die Projektebene ganz oben in meinem Ebenenfenster auswählen… zum Informationsfenster wechseln und den PROJEKT Reiter wählen. Und hier habe ich zwei Unterkategorien: Veröffentlichen und Schnappschüsse. Wenn ich auf Schnappschüsse klicke, sehe ich, welche Seitenverhältnisse für das Projekt eingerichtet sind, und wir können sehen, dass ich nur eines für 16:9 habe. Mit anderen Worten, die hier aufgeführten sind welche Seitenverhältnisse erkannt und angepasst werden, wenn ich es in Final Cut Pro verwende. Auch das ist nichts Neues, sondern etwas, das seit Version 5.0 eine Funktion ist. Neu ist jedoch die einfache Einrichtung. 

Denn wenn man zuvor auf den Plus-Knopf geklickt hat, um ein zusätzliches Seitenverhältnis hinzuzufügen, gab es ein etwas kryptisches Dialogfenster, in dem man das gewünschte Verhältnis mathematisch eingeben musste, wenn man denn tatsächlich wusste, was es war. Jetzt ab Version 5.4.6 klickt man einfach auf den Plus-Knopf und erhält ein einfaches Popup-Menü mit den gängigsten Seitenverhältnissen zur Auswahl. Also alles von 1,8:1 bis 9:16 und ich habe immer noch die Möglichkeit, ein beliebiges benutzerdefiniertes Seitenverhältnis unten einzugeben. Damit dieser Titel in meinem Quadratischen-Projekt funktioniert, wähle ich einfach die Voreinstellung für das Seitenverhältnis 1:1. Damit wird es meiner Liste der Schnappschüsse hinzugefügt. Wenn ich es auswähle, wird die Canvas sofort entsprechend angepasst und wir sehen, was wir in Final Cut gesehen haben. Meine Titelleiste ist auf beiden Seiten beschnitten. Jetzt muss ich nur noch alles so skalieren und positionieren, wie ich es gerne hätte, sollte es jemals in einem quadratischen Seitenverhältnis verwenden werden. Mit dem Seitenverhältnis ausgewählt, muss ich zuerst nur auf Schnappschuss bearbeiten klicken, um Motion mitzuteilen, dass die Änderungen, die ich vornehmen werde, nur diesen Schnappschuss betreffen. Ein kleines Fenster mit einem Knopf zum Stoppen des Bearbeitungsmodus wird geöffnet. Jetzt wähle ich einfach die Ebenen für Text und Bälle aus, gehe in die Eigenschaften und gebe eine Skalierung von beispielsweise 55% ein. Sieht gut aus. Jetzt muss ich nur noch auf die Ebenen klicken und sie ziehen, während ich die Shift gedrückt halte, um die Bewegung vertikal einzuschränken und sie am unteren Ende des Bildes zu positionieren, wo sie hingehören. Ich kann die Bälle sogar etwas höher positionieren, um den leichten Perspektivwechsel auszugleichen, da es sich immerhin um 3D handelt. Und fertig! Nachdem ich auf den bearbeitungsmodus stoppen Knopf geklickt habe, kann ich zwischen den beiden Schnappschüssen wechseln, um zu überprüfen, ob alles so ist, wie ich es wollte. Natürlich könnte ich das gleiche für ein Seitenverhältnis von 9:16 machen, wenn ich es brauche. Aber ich lasse es vorerst dabei, schließe das Projekt und speichere natürlich. Zurück in Final Cut Pro befindet sich die neue Version in meiner Titelübersicht, aber die Instanz in meiner Timeline entspricht immer noch der alten Version, weshalb sich nichts geändert hat. Als kleinen Tipp für Power-User, ich muss nur die alte Version in meiner Timeline auswählen und in der Übersicht auf die neue Version doppelklicken. Und damit wird der Alte durch den Neuen ersetzt und wie wir sehen können, passt es jetzt perfekt zum Seitenverhältnis und sogar die zuvor eingegebenen Werte sind erhalten geblieben! Und das ist im Grunde alles, was man über die neue Funktionalität des Seitenverhältnisses wissen muss. Aber sollte ich etwas vergessen oder übersehen haben, lasst es mich in den Kommentaren wissen.

Pinselstrich Filter

Und zu guter Letzt gibt es einen neuen PINSELSTRICH-Effektfilter in Motion. Dieser Filter kann dafür verwenden werden, um automatisch einen Verlauf oder eine einfarbige Kontur um die Ränder eines Gekeyten d.h. gestanzten Clips, einer Form oder eines Textobjekts zu erstellen. Also im Grunde genommen einen Umriss für alles, was einen Alpha-Kanal bzw. eine Transparenz hat. Hier habe ich ein einfaches Projekt mit zwei Personen, die einen Schlüssel vor einem greenscreen übergeben, den ich für einen Kunden gedreht habe. Ich habe eine eigene LUT für eine kleine Farbkorrektur angewendet und natürlich den Keyer. Das Prinzip des Pinselstrichs ist recht einfach und ich Denke insgesamt recht selbsterklärend. Wenn ich den Clip abspiele und ihn vielleicht irgendwo in der Mitte stoppe, muss ich es nur auswählen … in das Filtermenü gehen… und hier unter der Kategorie Rahmen finden wir den neuen Pinselstrich, den ich durch einfaches auswählen anwenden kann. Und sofort sehen wir die Auswirkungen. Ich bekomme eine dünne Linie um meine Motive in der Standardfarbe Rot. Im Informationsfenster unter Filter sehe ich alle verschiedenen Parameter, die ich anpassen kann. Als aller erstes kann ich über das Linienart Pop-up entscheiden welche Art von Umrandung ich haben möchte. Um dies ein wenig besser sehen zu können, vergrößere ich einfach die Breite auf etwa 50 oder 60. Wenn ich nun zu Linienart zurückkehre und auf Verlauf stelle, können wir sehen, dass die ausgewählte Verlaufsfarbe von oben nach unten auf den Strich angewendet wird. Ich kann natürlich eine der vielen anderen Verlaufsvoreinstellungen auswählen… oder sogar meinen eigenen definieren. Wobei die klassischen Verlaufssteuerungselemente in der Canvas aktiv werden, mit denen ich Winkel und die Verteilung ändern kann. Mit den Positionseinstellungen kann ich entscheiden, ob der Strich außerhalb meines Alphas, daran entlang oder sogar innen verlaufen soll. Wenn ich dies auf außen setze und dann den Versatzregler anpasse … Sehen wir, dass sich der relative Abstand zum Rand ändert. So kann ich zum Beispiel den Umriss um mein Bild schweben lassen. Der Schwellenwert entscheidet, inwieweit der Umriss dem Detail des Alphakanals folgt. Also gewissermaßen eine Weichzeichnung. Ein sehr hoher Wert zum Beispiel macht das ganze etwas kantiger. Mit den beiden Überblendungsreglern kann ich die innere und äußere Kante des Umrisses weichzeichnen sowie die Überblendungsbreite und -nachlass verwenden, um das Aussehen meines Strichs weiter zu optimieren. Das Ausblenden der Quelle ist eine der interessanteren Optionen. Wenn man dies aktiviert, wird die Quelle, also das Bild, ausgeblendet, womit wir nur den Strich sehen. Wenn ich also den Umriss z.B. etwas dynamischer gestalten wollte, kann ich diese Ebene duplizieren… den Pinselstrich der unteren Ebene löschen oder deaktivieren und den Pinselstrich der oberen Ebene so einstellen, dass die Quelle ausgeblendet wird. Wenden ich jetzt z.B. einen Verzerrungsfilter auf die obere Ebene an, wie der Unterwasserfilter… passen die Einstellungen ein wenig an… und wenden dann vielleicht sogar noch einen Glitzern-Filter an, um alles ein wenig hervorzuheben… bekomme ich damit einen schönen Effekt der mich ein wenig an einen Musikvideoeffekt im 80er-Jahre-Stil erinnert.

Und das war’s im Grunde schon für Motion.

COMPRESSOR

Zum Schluss richten wir unsere Aufmerksamkeit noch ein wenig auf Compressor. Und obwohl Compressor wieder einmal das geringste an neuer Funktionen gesehen hat, sind sie trotzdem nicht gerade unbedeutend und beweisen erneut, dass die komische, landläufige Meinung, dass Apple sich irgendwie nicht um Profis kümmert, immer noch völliger Unsinn ist. Denn insbesondere Compressor verfügt über mehrere neue Funktionen, die in erster Linie, wenn nicht ausschließlich, für Profis von großer Relevanz sind. Als erstes, sollten man Compressor verwenden, um sein ProRes RAW-Material zu optimieren oder transkodieren, bevor man es in Final Cut Pro importiert, hat man jetzt die Möglichkeit, eine RAW-zu-LOG-Konvertierung und/oder die Option in LOG aufgezeichnetes Video in SDR oder HDR-Farbräume zu wandeln, entweder mit eine der Standard-Kamera-LUTs des Informationsfensters oder mittels des Imports einer eigenen. Mit dem neuen LUT-Effekt kann man darüber hinaus jedoch auch eine LUT z.B. eines Drittanbieters auf sein Material anwenden.

IMF-Paket Ausgabe

Dann gibt es die neue IMF-Paket Ausgabe! Ja, jetzt kannst auch du diese selbstzerstörenden Audio- und Videoclips für die Impossible Missions Force erstellen!

Na ja … oder auch nicht.

OK. IMF steht im Kontext von Final Cut Pro und Compressor für den SMPTE-Standard Interoperable Master Format. Das IMF ist praktisch der Nachfolger der Digital Cinema Package-Architektur – auch DCP genannt – mit der jeder vertraut sein wird, der jemals seine Arbeit z.B. an ein Kino liefern musste. Nur das IMF bietet eine vollständige und einzelne Datei für einen jeweiligen Vertriebskanal und kann jetzt vor allem problemlos mit Compressor erstellt werden. Und obwohl all dies für viele Menschen nicht viel bedeutet, ist die Tatsache, dass Final Cut Pro bzw. Compressor jetzt die Erstellung von IMF-Dateien unterstützt, für die oben genannten Profis glaube ich eine ziemlich große Sache.  

Wie werden sie also erstellt? Nun, mit üblicher Apple-Leichtigkeit. 

Mit dem aktiven Projekt und all seinen Video-, Audio- und sogar eventuellen Untertiteln, die man als IMF ausgeben möchte, geht man einfach in das Ablage Menü, zu an Compressor senden und dann neues IMF-Paket.

Und damit öffnet sich Compressor mit einem neuen Ohne Titel IMF-Paket in der Batch-Liste. Die drei Audiorollen, die ich in meinem Projekt hatte, werden einzeln aufgelistet und ich kann sie auswählen, um verschiedene Metadaten wie Name und Sprachen zuzuweisen, als auch das Informationsfenster für Dinge wie Halbbilddominanz, Kamera-LUT etc. zu verwenden… und brauche dann einfach nur den Stapel starten.

Wenn man wiederum seine verschiedenen Medienstämme bereits einzeln ausgegeben haben, kann man sein IMF-Paket auch manuell zusammenstellen, 

indem man im Ablage Menü Neues IMF-Paket auswählt und dieses mit seinen Medien und Metadaten versieht.

Proxy Erstellung

Abgesehen von einigen anderen Änderungen, über die wir hier nicht sprechen werden, haben wir jetzt auch hier, wie in Final Cut, die gleichen Optionen zum Codieren von Proxy-Medien wie ProRes oder H.264 in einer neuen Gruppe mit Proxy-Einstellungen. Denn durch das hinzufügen dieser Optionen hier in Compressor, kann man das codieren seiner Proxys bei Bedarf noch flexibler gestalten. Man könnte z.B. eine Voreinstellung einrichten, um Timecode einzubrennen, oder eigene LUTs anzuwenden usw. und hat auch mehr Kontrolle darüber, wo die Dateien gespeichert werden. Oder man sichert sogar ein Droplet der gewünschten Voreinstellung, um beispielsweise schnell und einfach eine Drag & Drop-Codierung vom Desktop aus anzustoßen. Darüber hinaus kann man mit Compressor die verteilte Verarbeitung über mehrere Rechner im Netz nutzen um beispielsweise große 8K-Dateien schneller abzuarbeiten oder Aktionen zuweisen, die nach Abschluss eines Stapels ausgeführt werden sollen. Und Man kann natürlich jede Voreinstellung anpassen, um einen beliebig anderen Codec für Ihre Proxys zu verwenden, wie diese, die ich zusammengestellt habe die sowohl 8- als auch 10-Bit-HEVC als Ausgabeformat mit und ohne Alphakanäle verwenden. Ich kann diese einfach nehmen, um meine Dateien zu rendern, und kann dann zu Final Cut gehen, um sie als meine Proxys erneut zu verknüpfen, wie wir im früheren Teil dieses Videos gesehen haben.

Und für die die Compressor bereits für das verteilte Rendern verwenden, werden sich wahrscheinlich freuen zu wissen, dass SMB jetzt als Protokoll für eine verbesserte Zuverlässigkeit und Leistung verwendet wird. 

Also insgesamt nicht schlecht für ein vermeintlich kleines inkrementelles Update!

Zusammenfassung

Puh! Das war’s von mir! Okay, es gibt natürlich noch weitere Features im Update, die ich hier jetzt nicht im Detail gezeigt habe, aber der Vollständigkeit halber erwähnen möchte. Das sind unter anderem Änderungen an FxPlug, Final Cuts Plugin Schnittstelle, und an FCPXML, jetzt version 1.9, neue sog. Encoder Extensions, die Tatsache, dass Compressor jetzt PNG-Filme dekodieren kann … was ich bisher nicht mal wusste dass es die gibt… sowie Verbesserungen im Kontext von Media Asset Management-Systemen. Ich bin sicher, dass andere hier auf YouTube sich die Mühe machen werden, diese Dinge für Interessierte zu übernehmen.

Und, soviel Zeit muss sein: ich möchte mich auch bei EUCH allen bedanken. Alle, die dazu beigetragen haben, den Kanal über den vielleicht kleinen, aber immer noch sehr ermutigenden Meilenstein von 5000 Abonnenten zu schubsen! Es ist großartig zu sehen, dass die vielen Stunden Arbeit, die in diesen Tutorials stecken, von so vielen geschätzt werden. Vielen Dank dafür! 

Das war’s also von mir! Wenn es gefallen hat würde ich mich über einen Daumen hoch und ein Abo sehr freuen, und wenn nicht, gibt es noch den Daumen runter und ich höre mir gerne in den Kommentaren an was denn nicht gefallen oder vielleicht gefehlt hat. Vielen Dank dass ihr es bis hierher ausgehalten habt und hoffe euch im nächsten Video wieder zu sehen. Bleibt sicher und gesund!

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

Diese Website verwendet Akismet, um Spam zu reduzieren. Erfahre mehr darüber, wie deine Kommentardaten verarbeitet werden.