Wie verwendet man Finder Tags (und „FindrCat”)?

Ich habe bisher nur selten jemand davon reden hören, wie unglaublich nützlich Finder Tags im Kontext des Medien Managements sowohl für innerhalb wie auch ausserhalb von Final Cut Pro X sind. Also dachte ich ich mache einfach mal eine Folge darüber! Darüber hinaus zeige ich dir aber auch man du mit Tags und „FindrCat” von Intelligent Assistance deinen Finder in verstecktes Medien Management System verwandelt kannst!


Intro 

Hi, Robin hier wieder für POST-PROfessionals.de. In dieser Folge will ich mal kurz auf ein Feature von Final Cut Pro X eingehen, was erstaunlich selten erwähnt wird. Und zwar Die Nutzung von Finder Tags beim Import von Material in Final Cut Pro. Und obwohl es einerseits extrem nützlich ist und auch ein Unikates Feature von Final Cut ist, Glaube ich wird es übersehen, weil die Nutzung nicht ganz so offensichtlich ist. Und vielleicht auch weil Viele Finder Tags an sich selten bis nie benutzen, Sie also auch nicht im Final Cut nutzen können. Der organisatorische nutzen ist allerdings wirklich genial, wenn man dann weiß damit umzugehen. Und das wollen wir uns jetzt anschauen. Wenn du übrigens ein umfassendes Training Für Final Cut Pro auf Deutsch suchst, wo ich wirklich sämtliche anderen Aspekte von Final Cut Pro erkläre und das auf Deutsch, dann habe ich dazu Infos in der Beschreibung hinterlegt.

Jetzt aber zu den Finder Tags!

Von welcher Option rede ich also? Wenn wir einmal in das Import Fenster in Final Cut schauen, sehen wir Unter SCHLAGWÖRTER Zwei SEHR hilfreiche Optionen. An zweiter Stelle die option die vermutlich jeder Gut kennt und wahrscheinlich jeder auch Schon einmal benutzt hat. Nämlich die Möglichkeit Aus den Ordnernamen in denen sich das zu importierende Material befindet, Schlagwörter zu generieren. DRÜBER aber, ist das gleiche, nur eben die Option aus den sogenannten Finder-Tags Schlagwortsammlungen zu generieren. Das heißt, habe ich mit minimum macOS 10.9, auch Mavericks genannt, oder höher, und habe zuvor meine Medien mit einem oder mehrere Finder Tags versehen, dann werden diese beim Import, wie mit den Ordnernamen, als Schlagwortsammlungen angelegt, worin sich das jeweilige Material dann befindet. Aber, evtl. hat man sich noch nie mit Finder-Tags auseinandergesetzt oder gar bemerkt? Weiß auch nicht WIE man sie verwendet und damit auch gar Weiß was sie im Kontext von Final Cut Pro X für weitere, hervorragende organisatorische Möglichkeiten eröffnen! Also, schauen wir uns das ganze erst mal im Finder an.

Ich hab hier mal den Ordner in dem sich das Übungsmaterial meines Final Cut Pro Trainings befindet. Dateien die ich “Taggen” will dürfen im übrigen auch nicht auf einem schreibgeschützten Volumen liegen. Im jedem Finder Fenster sehe ich auch, insofern in den Finder Voreinstellungen nicht deaktiviert, unten links eine TAGS Liste der Top zehn oder so bereits bestehenden, systemweiten Tags. Diese waren in macOS vor Mavericks nur einfache Farbkodierungen, die darüber hinaus auch keine tiefere Funktion oder Bedeutung hatten und man könnte sie auch nur sehr eingeschränkt bearbeiten. Inzwischen kann ich Sie aber nach belieben auch erweitern, umbenennen usw. Möchte ich sehen ob und wenn, welche Dateien mit einem bestimmten Tag versehen sind, brauche ich den jeweiligen nur in der Liste anwählen und ich bekomme damit rechts im Fenster alles angezeigt. Genau genommen ist das ganze Prinzip also im Grunde genau das gleiche wie in Final Cut Pro mit Schlagwörtern. Klicke ich ganz unten auf ALLE TAGS, dann sehe ich alle sonstigen mir im Moment zu Verfügung stehenden Tags in einer Liste angezeigt. Diejenigen die mein Training und auch das Übungsmaterial heruntergeladen Haben, sollten, wie auch ich hier neben den Standard Farben und evtl. selbstangelegten Tags, auch mindestens zwei weitere aufgelistet sehen. Und zwar IMPRESSIONEN und INTERVIEWS. Denn ich habe das Material vor dem hochladen bereits zuvor getagt und diese werden automatisch von macOS 10 erkannt und aufgeführt, egal wo die Dateien liegen. Wähle ich hier also zum Beispiel den INTERVIEW Tag aus, dann sehe ich auch die vier Interview Clips die Ich in meinem Trainings Projekt benutze. Gehen wir allerdings wieder zum Inhalt des Ordners Zurück, dann sehen wir, dass diese vier Clips HIER aber in zwei verschiedene Ordner untergebracht sind. Nämlich einmal in STELLA und einmal in BENJAMIN. Wie sich das später in FCP X auswirkt und vor allem wie diese Möglichkeit des Taggings ein geniales und Unikates Organisationstool Für FCP ergibt, werden wir gleich noch sehen. Zuvor Will ich aber noch ein paar weitere Clips mit einem Tag versehen, und zwar die durchnummerierten Clips ganz oben, die eben frei Stehen und in keinem Ordner einsortiert wurden. Dies sind lauter Clips von einem, ich nenne es mal Sprachcomputer. Ich mache mal auf den ersten Clip einen Rechtsklick und wähle hier unten im Menü den Punkt TAGS. Damit bekomme ich ein pop-up Fenster mit einer Textzeile wo ich einen eigenen Tag eintragen kann, oder eben einen aus der Liste bestehender Tags auswählen. Ich gebe in der Textzeile einmal COMPUTERSTIMME ein und die Eingabetaste um es zu bestätigen. Jetzt könnte ich nach beliebig weitere Tags eingeben oder aus der Liste hinzufügen. Das will ich aber nicht, also mit erneuter Eingabetaste schließe ich das Fenster. Jetzt sehen wir, dass damit ein neuer Tag auch in der Seitenleiste angelegt wurde. Gehe ich einmal da drauf, dann bekomme ich den einen Clip angezeigt. Ich gehe aber noch mal zurück und möchte die verbleibenden Computer Clips auch taggen. Ich könnte das indem ich sie alle auswähle und wieder über einen Rechtsklick und dem Punkt TAGS damit versehe, oder auch das TAGS Menü in der Werkzeugleiste des Fensters benutzen, aber da finde ich es doch am einfachsten die Clips aus der Liste nach links auf den COMPUTERSTIMME TAG in der Liste zu ziehen, womit ich die Clips auch entsprechend mit dem Tag versehen habe. Über einen Rechtsklick auf den Tag in der Seitenleiste kann ich diesen Tag umbenennen, aus der Seitenleiste entfernen, ganz löschen oder auch eine andere Oder gar gar keine Farbe vergeben. Wähle ich hier einmal eine beliebige Farbe aus, dann sehen wir auch wie nun diese Farbe neben den von uns soeben getaggten Clips erscheint. Damit kann ich also auch schnell kontrollieren ob eine Datei oder Ordner getaggt ist oder nicht. Ich kann eine Datei natürlich auch mit so vielen Tags versehen wie ich will, womit es auch eine bis zu dreifarbige Kennzeichnung bekommt. Meine Audiodateien sind z.B. alle zusammen in einem Ordner untergebracht, was an sich vielleicht auch in Ordnung ist. Aber was ist wenn ich gleichzeitig auch das Audio noch weiter unterscheiden möchte, dafür aber keine weiteren Ordner anlegen möchte, Um das Ganze nicht noch weiter unnötig zu verschachteln? Nun… Finder Tags. Ich gebe die Musik einen Musik Tag und das Interview Audio auch den INTERVIEW Tag. Damit kann ich jetzt auch wieder in FCP zum Importfenster zurück… Navigiere zu dem Ordner mit dem Material, wähle alles mit CMD-A aus, schaue, dass Schlagwörter für Ordner UND Finder-Tags aktiv sind und klicke importieren.

Nachdem sich das Fenster schließt, sehe ich mein Material und kann das Ereignis aufklappen… worin ich nun alle automatisch generierten Schlagwörter aufgelistet sehe. Und wie wir sehen können, obwohl die Clips von der Computerstimme in keinem Ordner waren, sind sie trotzdem, dank des Finder Tags, alle in einem COMPUTERSTIMME genannten Schlagwort wiederzufinden. Darüber hinaus habe ich, wie gewollt, sämtliches Audio einerseits unter dem AUDIO Schlagwort, aber das Interview Audio ist AUCH unter dem Interview Schlagwort zu finden, sowie die beiden Interview Clips die auch als solche getagged wurden.

Das ist also schon ziemlich hilfreich wie ich finde. Vor allem hat jeder der das Material auch nutzen möchte jetzt die gleiche Organisation ohne weiter was dafür tun zu müssen. Aber das ganze geht sogar noch viel weiter. Denn sämtliche Metadaten die ich von hier an meinen Medien IN FINAL CUT hinzufüge, wie eben weitere Schlagwörter oder Favoriten und ähnliches, existieren NUR IN FINAL CUT bzw. in der jeweiligen Mediathek. Aber das muss nicht sein, denn das ganze geht auch genau andersherum. Denn ich kann meine in Final Cut Pro X verwendeten Schlagwörter, mit einer kleinen zusätzlichen App, auf das jeweils darin enthaltene Material in den Finder als Finder Tags übertragen. 

Diese App nennt sich FindrCat und ist im App Store zu finden. Ich hab auch einen Link dazu in der Beschreibung hinterlegt, Falls jemand Interesse daran hat. Es ist einmal als eine Standard Version und per In-App Kauf als Pro Version verfügbar. Mit der Standardversion kann ich das ganze Prinzip Um noch eine weitere Stufe ausbauen und den Finder praktisch in ein Media Asset Management System verwandeln. D.h., wenn ich die Arbeit die ich mir in Final Cut Pro 10 mit der Verschlagwortung, auf der Clipebene für Final Cut Pro erhalten möchte, brauche ich nur entweder die Mediathek oder das Ereignis meiner Wahl auf das Symbol von FindrCat ziehen, oder, wenn es bereits gestartet ist, auf das dazugehörige Fenster. Nach einer kurzen Analyse bekomme ich eine Liste der Schlagworte die FindrCat erkannt hat und kann mit dem Häkchen vor jedem Schlagwort sie für die Übertragung in den Finder deaktivieren. Oder erst alle deaktivieren und nur einzelne auswählen. ADD KEYWORD TAGS geklickt und wenige Sekunden später wird mir auch bestätigt wieviele Schlagworte auf wie vielen Medien als Tags übertragen wurden. Und damit bekäme ich beim Nächsten Import des gleichen Materials in Final Cut Pro und aktivierten Finder Tags die gleiche organisatorische Struktur Zurück.

Aber wo es denke ich für viele potentiell RICHTIG interessant wird, ist mit der PRO version. Denn diese kann, neben der eben gezeigten Übertragung von Finder Tags Als Schlagwörter, zusätzlich AUCH etliche andere Eigenschaften wiederherstellen die in die jeweiligen Medien eingebettet wurden! Dazu gehören sämtliche Schlagwörter die ich Clip Bereiche zugewiesene habe, Information zu Video and Audio Rollen, evtl. Notizen, Marker und Kapitel Marker, Favorisierte und Verworfene Clip Bereiche UND sogar Einstellungen an Video und Audio Parameter im Projekt, wie Transformationen, Beschnitt, Stabilisierung sowie Lautstärke, Loudness und eine ganze Reihe anderer Eigenschaften. Ja, all diese Sind in die Datei eingebettet. Genau genommen Werden diese ganzen Parameter auch schon mit der Standardversion eingebettet. Nur wieder für Final Cut Pro auslesen kann man sie nur mit der pro Version von FindrCat.

Um das mal an einem einfachen Beispiel zu zeigen, habe ich hier einfach mal ein paar Clips importiert, die alle noch keine Finder Tags haben, was ich sehen kann wenn ich Sie mir im Finderin in der Listenansicht und eingeblendeter TAG-Spalte anschaue. Wie wir sehen, sehen wir nichts. In Final Cut  wiederum Habe ich mal diesen gesamten Interview Clip die INTERVIEW und BENJAMIN Schlagworte zugewiesen, es könnte aber auch genauso ein Schlagwort auf einem Teilbereich des Clips sein. Und da es ein Interview Clip ist wo Klassischerweise am Anfang und Ende ein Vorlauf und Nachlauf ist was zum Beispiel eine Klappe sein könnte, also teile des Clips die keiner braucht oder sehen will, hab ich diese einfach mal entsprechend per Auswahl und Rückschritttaste ABGELEHNT, womit wir bekanntermaßen entsprechend einen roten Balken bekommen. Ein paar Aussagen Habe ich als FAVORITEN mit einer Auswahl und der F-Taste markiert. Danach die Favoriten um in Frage 1 usw. Unbenannt… zum Schluss noch ein paar Marker am Anfang von den Favoritenbereiche gesetzt, Eine Beschreibung in das Notizfeld des Clips eingegeben und im Audio Informationsfenster das Audio von Stereo auf DUAL Mono umgestellt und ein Kanal ausgeschaltet…

Den anderen vier Habe ich einfach mal ein ROHMAT Schlagwort vergeben… Darüber hinaus, nur zu Demonstrationszwecken, Habe ich mal drei der Clips aufgemacht und mal willkürlich skaliert und positioniert. Nicht dass mir ein wirklich praktischer Grund dafür einfallen könnte das Tun zu wollen, Aber es geht ja nur darum zu zeigen dass auch diese Eigenschaften, sollte man es tatsächlich brauchen, ebenso von FindrCat in die jeweilige Datei eingebettet wird. Und für eine kleine visuelle Unterscheidung vergebe ich mal den letzten Clip die Musik Audio Rolle Um es entsprechend grün einzufärben.

Puh! SO. Jetzt muss ich nur FindrCat öffnen und das Ereignis auf das Fenster ziehen… kriege die entsprechende Liste an Schlagworten die übertragen werden sollen und klicke Add Keyword Tags… womit ich auch eine Bestätigung bekomme.

Schaue ich jetzt nochmal in mein Finder Fenster, dann sehe ich auch wie jetzt die entsprechenden Tags hinter den Clips aufgeführt werden.

Um jetzt mal die deutlichen Unterschiede zu zeigen, Habe ich zwei weitere mediatheken angelegt. In die eine importiere ich Wie zuvor ganz normal die Clips von meinem Schreibtisch mit aktivierten Finder Tags. Und wie erwartet bekomme ich zumindest die Verschlagwortung Wieder. Das ist auch wo Es mit der Standardversion aufhört. Jetzt ziehe Mal die gleichen Clips vom Schreibtisch auf das FindrCat Pro Fenster, Was natürlich auch der Schlüssel ist in diesem Fall, dass das ganze auch funktioniert… wähle Nach der kurzen Analyse AN Final Cut Pro X senden… und viele meine zweite Leere Mediathek. Das Fenster schließt sich und ich bekomme damit alle Clips in meine Mediathek bzw. im einem neuen Ereignis.

Wähle ich jetzt mein Interview Clip in der Listenansicht aus, dann sehe ich… sämtliche zuvor vorgenommenen Veränderungen sind erhalten geblieben! Ich haben meine Schlagworte, meine Favoriten, die abgelehnten Bereiche am Anfang und Ende, die Marker und sogar die Notiz sowie die Änderung der Kanalkonfiguration von Stereo auf Dual Mono und der deaktivierten Spur. Darüber hinaus heißen meine Favoriten so wie ich sie zuvor genannt habe, die Marken sind da. Und wähle ich eins der anderen Clips aus, Sehen wir dass sie auch ihre Schlagwörter erhalten haben Aber eben auch die Transformationen. Die grüne Farbe des einen Clips zeigt auch dass die Rollenvergabe erhalten wurde. Und nochmals, auch wenn man nicht die Pro Version von FindrCat hat, Werden sämtliche dieser Eigenschaften in die Datei eingebettet. D.h., auch wenn man Erst längere Zeit mit der Standardversion arbeitet und erst später auf die Pro Version aufsteigt, Erscheinen sämtliche diese Eigenschaften auch beim Import von Medien die man vor dem Umstieg mit FindrCat bearbeitet hat. Ziemlich cool Wie ich finde. 

Das ganze stelle man sich in einer kollaborativen Umgebung vor. Wenn ich also Medien von einer Festplatte Oder einem Server zum ersten Mal organisiere, Muss die Verschlagwortung und sonstige organisatorische Arbeit im Grunde nur einmal gemacht werden, und jeder der Zugriff auf die Medien hat und FindrCat verwendet Kann von dieser ganzen Arbeit genauso profitieren. Auch wenn man die gleichen Medien zu einem späteren Zeitpunkt Selbst in ein anderes Projekt importiert. Man bekommt alles ohne Zugriff auf die Original Mediathek haben zu müssen. Ob jetzt das einbetten von Transformationen praktisch ist sei dahingestellt, Aber Dinge wie die Audiokonfiguration und Favoriten beibehalten zu können finde ich schon eine ziemlich nette Sache. Rechnet man die potentiellen Stunden und aberstunden an Arbeit die man sich damit sparen kann, macht sich der sowieso schon geringer Preis von FindrCat denke ich ziemlich schnell bezahlt.

Das waren also Finder Tags in der normalen sowie “erweiterten” version. Wie schaut’s bei euch aus? Habt ihr Finder Tags bisher auch schon benutzt? Und wie findet ihr den erweiterte Funktionsumfang von FindrCat? Schreibt es mir in die Kommentare! Und wenn ihr schon da unten seid, spendiert mir ein Daumen hoch wenn euch das ganze gefallen hat und wenn du diesen Kanal unterstützen möchtest, vielleicht sogar Ein Abo? Klickst du zusätzlich noch auf die kleine Glocke, dann bekommst du auch Bescheid wenn ich was Neues hochgeladen habe. Kostet Nix und tut auch garantiert nicht weh. In dem Fall lieben Dank für die Unterstützung! Links und Infos zum deutschen Training, ein Link zu FindrCat und mehr findet ihr in der Beschreibung! Danke für’s schauen und bis zum nächsten mal!